Burmas Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi reist 24 Jahren nach ihrer Rückkehr nach Burma erstmals wieder ins Ausland. „Sie wird nach Norwegen und dann nach Grossbritannien reisen“, sagte der Sprecher ihrer Partei Nationalliga für Demokratie, Nyan Win, am Mittwoch in Rangun.
Suu Kyi werde unter anderem an einer Veranstaltung in Oxford teilnehmen. Die 66-Jährige hat dort studiert und lebte mit ihrer Familie in den 70er und 80er Jahren dort. Ein Datum für die Reise im Juni steht noch nicht fest.
Burma war bis vergangenes Jahr eine Militärdiktatur. Suu Kyi hat seit 1988 mehr als 15 Jahre unter Hausarrest verbracht und war zuletzt im November 2010 freigelassen worden.
Das norwegische Aussenministerium bestätigte die Reisepläne. „Aussenminister Jonas Gahr hat dies am Sonntag mit Suu Kyi besprochen“, sagte ein Sprecher. Das Nobelpreiskomitee in Oslo plant nach eigenen Angaben einen grossen Empfang.
Als Suu Kyi 1991 den Friedensnobelpreis erhielt, war sie unter Hausarrest. Ihre Söhne nahmen die Auszeichnung entgegen.
Schweiz hebt Sanktionen auf
Die Schweiz entschärft ihre Wirtschaftssanktionen gegen Burma. Dies hat der Bundesrat am Mittwoch beschlossen. Wie Bundesratssprecher André Simonazzi vor den Medien sagte, sollen die Sanktionen „schrittweise“ gelockert werden.
Damit folgt der Bundesrat dem Beispiel der USA und Australien. Der Entscheid der EU wird für nächste Woche erwartet. Die Schweiz reagiert mit der Lockerung der Sanktionen auf demokratische Reformen im südostasiatischen Land. Die bekannte Oppositionsführerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi schaffte Anfang April bei Nachwahlen den Sprung ins Parlament.
Die Wahl galt als erster Test dafür, ob die Regierung es mit den Reformen ernst meint. Kurz darauf hob das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement (EVD) die Einreiseverbote für Burmas Präsident Thein Sein sowie 86 weitere Personen aufgehoben.