Die burmesische Oppositionspolitikerin Aung San Suu Kyi will offenbar bei den Nachwahlen für einen Parlamentssitz kandidieren. Suu Kyis Nationale Liga für Demokratie (NLD) kündigte vor einer Sitzung ihrer Führung in Rangun an, sie werde sich vor der Nachwahl wieder als Partei anerkennen lassen.
Die Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi werde „wahrscheinlich an der Nachwahl teilnehmen“, sagte Parteisprecher Nyan Win. Das Datum für die Nachwahl steht noch nicht fest. Rund 40 Parlamentssitze sind zu vergeben.
Suu Kyi war viele Jahre lang die prominenteste Kritikerin der Militärführung ihres Landes. Im März löste sich die Militärjunta auf und übertrug die Macht an eine nominell „zivile“ Regierung.
Die NLD ging als Siegerin aus der Parlamentswahl von 1990 hervor, wurde aber damals vom Militär an der Regierungsübernahme gehindert. Suu Kyi verbrachte den Grossteil der vergangenen 20 Jahre unter Hausarrest. Kurz nach der Parlamentswahl im vergangenen November, der ersten Wahl seit 1990, wurde sie freigelassen.
Suu Kyis NLD hatte die Wahl als unfrei kritisiert und zum Boykott aufgerufen. Sie war daraufhin verboten worden, blieb aber aktiv. Suu Kyi will sich am Montag auf einer Pressekonferenz näher äussern.