Die Zahl der Berufsunfälle nimmt nach Angaben der Suva in der Schweiz ab. Seit 2011 ist sie trotz wachsender Vollbeschäftigung um 5,5 Prozent gesunken. Die Suva führt dies auf Präventionsmassnahmen und auf die Abnahme risikoreicher Tätigkeiten zurück.
Wie der in Luzern ansässige Unfallversicherer am Mittwoch mitteilte, meldeten die Versicherten 2016 461’010 Unfälle und Berufserkrankungen. Das sind 0,4 Prozent weniger als 2015.
Die Zahl der Berufsunfälle und Berufserkrankungen ging um 1,1 Prozent auf 178’282 zurück, die Zahl der Nichtberufsunfälle um 0,5 Prozent auf 263’987.
Prävention und Automatisation
Zugenommen haben die Unfälle von Arbeitslosen, und zwar um 7,8 Prozent auf 17’647. Die Suva führt dies darauf zurück, dass mehr Menschen auf Stellensuche waren. Die restlichen rund 1100 Fälle entfallen auf die freiwillige Unternehmerversicherung.
Seit 2011 habe die Zahl der Unfälle in der Berufsunfallversicherung um 5,5 Prozent abgenommen, teilte die Suva mit. Dies obwohl die Zahl der Vollbeschäftigten im selben Zeitraum gestiegen sei. Auch das Berufsunfallrisiko nehme seit Jahren ab.
Die Suva führt diesen Rückgang auf mehrere Faktoren zurück. Einer ist die Prävention, ein anderer der Strukturwandel in der Wirtschaft. Es gibt immer weniger risikoreiche Tätigkeiten, etwa durch die Automatisation.
Taggeldkosten steigen
Die Taggeldkosten nahmen 2016 um 3,5 Prozent auf 1,35 Milliarden Franken zu. Die Taggeldbezugsdauer blieb stabil. Die höheren Kosten führt die Suva darauf zurück, dass 2015 wegen einer neuen Software Arbeitsrückstände entstanden waren, die im letzten Jahr abgearbeitet wurden. Einen selben Effekt gab es bei den Heilkosten, die um 1,9 Prozent auf 1,21 Milliarden Franken angestiegen sind.
2016 sprach die Suva 1670 neue Invalidenrenten. Dies liegt im Rahmen der letzten fünf Jahre, wie die Versicherung mitteilte. Total beziehen von der Suva 88’000 Personen eine Invaliden- oder Hinterlassenenrente.
Millionen von Rechnungen kontrolliert
Seit 2013 führt die Suva zudem elektronische Rechnungskontrollen durch. 2016 wurden rund 2,4 Millionen Rechnungen geprüft. Rund eine Million habe das System wegen Auffälligkeiten aussortiert, wie es in der Mitteilung weiter heisst. 60 Spezialisten der Suva kontrollierten diese von Hand; 280’000 im Umfang von 210 Millionen Franken wiesen sie zurück.
Dabei handelte es sich meist um doppelte Rechnungen, abgelehnte sowie abgeschlossene Fälle oder nicht versicherte Leistungen wie beispielsweise Medikamente gegen Migräne.