SVP verliert Sitze im Urner Kantonsparlament

Die SVP ist die Verliererin der Urner Parlamentswahlen vom Sonntag: Sie hat vier Sitze verloren. Neu verfügt sie über 14 Sitze, gleich viele wie die FDP, die zwei Mandate gewonnen hat. Die CVP bleibt stärkste Kraft im Urner Landrat.

Hinter dem Telldenkmal das Urner Regierungsgebäude (Archiv) (Bild: sda)

Die SVP ist die Verliererin der Urner Parlamentswahlen vom Sonntag: Sie hat vier Sitze verloren. Neu verfügt sie über 14 Sitze, gleich viele wie die FDP, die zwei Mandate gewonnen hat. Die CVP bleibt stärkste Kraft im Urner Landrat.

Noch vor vier Jahren hatte die SVP einen Erdrutschsieg erreicht und ihre Sitze beinahe verdoppelt – auf Kosten der beiden anderen bürgerlichen Parteien CVP und FDP. Am Sonntag nun schaffte sie es nicht, ihre Sitze zu verteidigen.

Am Sonntag wurden 63 von den 64 Landratssitzen besetzt. In Andermatt ist ein zweiter Wahlgang nötig. Laut den vorliegenden Resultaten setzt sich das Parlament wie folgt zusammen: CVP 23 (bislang 24) Sitze, SVP 14 (18), FDP 14 (12), SP/Grüne 11 (10) und fraktionslos 1.

Für Regierungsrat zweiter Wahlgang nötig

Der Entscheid über die künftige Zusammensetzung der Regierung fällt erst am 15. April. Das absolute Mehr haben am Sonntag die bisherigen vier Regierungsräte sowie Beat Jörg von der CVP erreicht.

Mit Abstand das beste Resultat erzielte Josef Dittli von der FDP mit 10’083 Stimmen. Der amtierende Finanzdirektor übertraf das absolute Mehr von 6277 um 3806 Stimmen. Am zweitmeisten Stimmen (7611) erhielt Justizdirektorin Heidi Z’graggen von der CVP. Fünf Stimmen weniger bekam Beat Arnold von der SVP, der 2010 als erster SVP-Politiker den Sprung in die Urner Exekutive geschafft hatte.

Ebenfalls problemlos wiedergewählt wurde SP-Baudirektor Markus Züst mit 7424 Stimmen. Neu in die Urner Regierung gewählt wurde am Sonntag der Gurtneller Gemeindepräsident Beat Jörg von der CVP. Der 53-Jährige erhielt 6335 Stimmen.

Am knappsten verfehlte Urban Camenzind von der CVP die Wahl in die Regierung. Er kam auf 5108 Stimmen verpasste das absolute Mehr um 1169 Stimmen.

Wilde sorgen für Überraschung

Für eine Überraschung sorgten die wilden Kandidaten Barbara Bär von der FDP und Erich Herger von der CVP. Beide hatten es bei den parteiinternen Ausmarchungen nicht auf die offiziellen Listen geschafft. Nun aber erzielten sie mit 4976 und 4698 Stimmen das zweit- beziehungsweise drittbeste Resultat der Nichtgewählten. Der offizielle FDP-Kandidat Thomas Arnold landete mit 3170 gar auf dem letzten Platz.

Ob es Bär und Herger deshalb nun im zweiten Wahlgang doch auf die offiziellen Listen ihrer Parteien schaffen werden, ist noch unklar. FDP und CVP wollen erst die Wahlresultate analysieren und dann über die Strategie für den zweiten Wahlgang entscheiden, wie die beiden Parteipräsidenten auf Anfrage sagten.

Etwas Mühe zu punkten hatte am Sonntag die SVP, die erst seit 2010 in der Regierung vertreten ist und eigentlich einen zweiten Sitz erobern wollte. Ihr Kandidat Josef Schuler erhielt 4460 Stimmen. Das sind acht Stimmen weniger, als CVP-Präsidentin Patrizia Danioth Halter erzielte.

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