SVP verpasst Einzug in die Freiburger Kantonsregierung erneut

Die Bürgerlichen haben im zweiten Wahlgang der Freiburger Staatsratswahlen am Sonntag ihre Macht nicht weiter ausdehnen können. SVP-Kandidat Stéphane Peiry reüssierte nicht. Die Linke konnte hingegen ihre drei Sitze verteidigen.

Erleichterung bei den beiden Freiburger Staatsrätinnen Marie Garnier (links) und Anne-Claude Demierre: sie schafften am Sonntag die Wiederwahl in die Kantonsregierung. (Bild: sda)

Die Bürgerlichen haben im zweiten Wahlgang der Freiburger Staatsratswahlen am Sonntag ihre Macht nicht weiter ausdehnen können. SVP-Kandidat Stéphane Peiry reüssierte nicht. Die Linke konnte hingegen ihre drei Sitze verteidigen.

Das beste Resultat lieferte SP-Nationalrat Jean-François Steiert ab mit 45’176 Stimmen. Damit übertraf er sogar die beiden amtierenden Staatsrätinnen Marie Garnier (Grüne) mit 41’600 Stimmen und Anne-Claude Demierre (SP) mit 40’783 Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 39,19 Prozent.

An den Machtverhältnissen in der siebenköpfigen Freiburger Kantonsregierung hat sich am Sonntag nichts verändert. Der Staatsrat besteht weiterhin aus 3 CVP, 1 FDP, 2 SP und 1 Grüne.

SVP verpasst Einzug in die Regierung

Nach 20-jähriger Regierungsabstinenz hat die SVP am Sonntag einmal mehr den Sprung in den Staatsrat verpasst. Der Kandidat der Volkspartei, Stéphane Peiry, geriet rasch ins Hintertreffen, obschon er im im zweiten Wahlgang auf die Unterstützung von CVP und FDP zählen konnte.

Dass sich die Bürgerlichen im zweiten Walgang hinter Peiry scharten, war besonders für den Freisinnigen Peter Wüthrich hart. Er hatte sich im ersten Wahlgang klar vor Peiry platziert und musste dem SVP-ler trotzdem den Platz überlassen.

Peiry verlor am Sonntag am Ende mehr als 6000 Stimmen auf das links-grüne Trio mit Steiert, Garnier und Demierre.

Vier Bürgerliche im ersten Wahlgang

Im ersten Wahlgang am 6. November eroberte das bürgerliche Bündnis mit CVP, FDP und SVP vier der sieben Staatsratssitze. Die drei bisherigen Staatsräte Jean-Pierre Siggen (CVP), Maurice Ropraz (FDP) und Georges Godel (CVP) schafften ihre Wiederwahl mit Bravour.

Bereits im ersten Anlauf wurde auch der Murtner Neuling Olivier Curty (CVP) in die Kantonsregierung gewählt.

Etwas auf der Strecke war am 6. November das links-grüne Bündnis geblieben. Insbesondere die bedien amtierenden Staatsrätinnen Marie Garnier (Grüne) und Anne-Claude Demierre (SP) konnten das absolute Mehr nicht knacken. Diese Scharte hat das links-grüne Lager am Sonntag nun ausgewetzt.

Steiert zeigte sich am Sonntag erleichtert, dass sich die Wählerinnen und Wähler für eine «ausgewogene Lösung» ausgesprochen hätten. Auch die Grüne Marie Garnier zeigte sich glücklich, vor allem auch für die Frauen. Eine Regierung mit nur einer Frau, hätte sie sich nicht vorstellen können, sagte Garnier.

Dem Freiburger Staatsrat gehören für die nächsten vier Jahre an: Jean-Pierre Siggen (CVP), Georges Godel (CVP), Maurice Ropraz (FDP), Olivier Curty (CVP), Jean-François Steiert (SP), Marie Garnier (Grüne) und Anne-Claude Demierre (SP).

Die sieben Regierungsmitglieder werden am 15. Dezember vom Freiburger Grossen Rat vereidigt. Tags darauf geht es um die Zuteilung der Direktionen.

Mit der Wahl von Jean-François Steiert in die Kantonsregierung wird sein Sitz im Nationalrat frei. Für Steiert rutscht Ursula Schneider-Schüttel in den Nationalrat nach.

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