SVP verzichtet auf Referendum

Die SVP will sich mit der sich abzeichnenden Umsetzung der Zuwanderungsinitiative abfinden.

Von links: Die SVP-Nationalräte Albert Rösti, Roger Köppel, Marco Chiesa und Toni Brunner verfolgen im Nationalratssaal die Diskussion zur Umsetzung der Zuwanderungsinitiative. (Archiv) (Bild: sda)

Die SVP will sich mit der sich abzeichnenden Umsetzung der Zuwanderungsinitiative abfinden.

«Wir haben gestern an der Parteileitungssitzung klar entschieden, kein Referendum zu ergreifen», sagte SVP-Parteipräsident Albert Rösti in der «Tagesschau»-Ausgabe vom Mittwochabend des Schweizer Fernsehens (SRF). Obwohl die Partei mit der Arbeit des Parlaments unzufrieden sei, bliebe ein Referendum aus Sicht der SVP wirkungslos. «Wir würden die Bevölkerung an die Urne holen, ohne dass es etwas bringt.»

Seine Partei glaube schlicht nicht, dass «dieses Parlament, das zu diesem Verfassungsbruch bereit war, dann ein strengeres Gesetz verabschieden würde», sagte Rösti.

Die Bevölkerung werde allerdings sehen, dass bei dieser Umsetzung die Zuwanderung weiter steigen werde. Wenn dies eintreffe, werde die SVP die Kündigung des Personenfreizügigkeitsabkommens mit einer Initiative lancieren. Aber dazu werde die Partei «zu gegebener Zeit» wieder kommunizieren.

Das Konzept zur Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative steht. Auf der Zielgeraden wird hart um die Details gefeilscht. Im Zentrum steht die Frage, wie hoch die Arbeitslosigkeit sein muss, damit Massnahmen zu Gunsten Arbeitsloser ergriffen werden können. Auch die Pflichten für Arbeitgeber sind noch umstritten.

Geeinigt haben sich die Räte darauf, dass nicht nur inländische Arbeitslose in den Genuss einer Vorzugsbehandlung kommen sollen, sondern auch stellensuchende EU-Bürger und Grenzgänger. Damit soll ein Konflikt mit dem Freizügigkeitsabkommens vermieden werden. In den Augen der Befürworter eines harten Kurses wird damit das letzte Element des Verfassungsauftrags aus der Vorlage getilgt.

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