Der Uhrenkonzern Swatch eilt von Rekord zu Rekord. Im Jahr 2013 erzielte der grösste Uhrenhersteller der Welt einen Umsatz von 8,817 Mrd. Franken. Das sind nochmals 8,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit schlug sich Swatch besser als die Schweizer Uhrenindustrie.
Im vergangenen Jahr erzielte das Unternehmen auf dem Asiatischen Mark erneut hohe Umsätze, sagte Konzernchef Nick Hayek am Freitag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda. Zwar bremste der Kampf der chinesischen Regierung gegen die Korruption den Absatz teurer Uhren, die in China als Geschenke für Gefälligkeiten aller Art beliebt sind.
Swatch war davon allerdings offensichtlich weniger betroffen als die Konkurrenten. Insgesamt habe die Swatch Gruppe in China im hohen einstelligen Prozentbereich in Lokalwährungen zugelegt, erklärte Hayek. Gefragt gewesen seien im «Reich der Mitte» vor allem die Marken im mittleren Preissegment sowie Swatch-Uhren.
Gute Verkäufe habe man auch im Mittleren Osten, in Amerika und in Russland gemacht, sagte Hayek. In Europa sei das Bild gemischt, wobei in der Schweiz der Absatz sehr gut gewesen sei.
Dollar-Schwäche schlägt durch
Dennoch hat der Konzern mit seinem Gesamtumsatz die Erwartungen der Analysten etwas verfehlt. Zu schaffen machte dem Branchenprimus die Lage an der Währungsfront, wo die Situation äusserst schlecht gewesen sei. Einen Strich durch die Rechnung machte vor allem die Schwäche von Dollar und japanischen Yen, die durch die ultralockere Geldpolitik ihrer Notenbanken nach unten gedrückt werden.
Alleine im zweiten Halbjahr hätten die Wechselkurse Umsatzeinbussen von über 100 Mio. Fr. verursacht, klagte Swatch. Konzernchef Nick Hayek hatte bereits im November in einem Interview eingeräumt, den Sprung über die Marke von 9 Mrd. Fr. Umsatz wohl nicht zu schaffen, mit der er noch in der ersten Jahreshälfte geliebäugelt hatte.
Besser als Gesamtbranche
Dennoch zeigten sich Analysten zufrieden: Das Umsatzplus von über 10 Prozent im Uhren- und Schmuckbereich und die damit erreichten Marktanteilsgewinne dürften aufzeigen, dass der Konzern weiterhin richtig ticke, kommentierte die Privatbank Notenstein. Swatch schlage schlage sich besser als der Durchschnitt der Schweizer Uhrenindustrie, hiess es bei der Bank J. Safra Sarasin.
Denn die gesamte Schweizer Uhrenindustrie konnte bis Ende November den Export von Armbanduhren lediglich um 1,8 Prozent erhöhen. Man dürfte Marktanteile gewonnen haben, sagte Hayek.
Die starken Marken und das ausgedehnte Distributions- und Ladennetz seien die wesentlichen Wachstumstreiber gewesen. Unter dem Dach der Swatch Group finden sich von den insgesamt 20 Uhrenmarken, unter anderem Breguet, Blancpain oder Omega im Luxussegment, Tissot und Calvin Klein im mittleren Bereich sowie Swatch und die Kinderuhren Flik Flak im Basissegment.
Alleine in der Schweiz schuf die Swatch Gruppe im vergangenen Jahr rund 1000 neue Arbeitsplätze. Insgesamt seien bei der Luxusgütergruppe weltweit rund 3000 neue Arbeitsplätze entstanden. Ein Teil davon sei auf die Übernahme des Edeljuweliers Harry Winston zurückzuführen, sagte Hayek. Und die Produktion solle weiter ausgebaut werden.
Gute Gewinne erwartet
Trotz der negativen Währungssituation erwartet der Konzern für 2013 ein gutes Resultat bei Betriebs- und Reingewinn. Diese Zahlen will Swatch irgendwann bis zum 20. Februar veröffentlichen. Im Vorjahr hatte die Gruppe den Reingewinn um über ein Viertel auf 1,608 Mrd. Fr. gesteigert.
«Nach dem sehr guten Start im Januar bin ich für 2014 sehr positiv gestimmt», sagte Hayek: Im laufenden Jahr könne die Swatch Gruppe im zweistelligen Prozentbereich wachsen, wenn sich die Wechselkurse nicht stark verschlechtern würden.