Die Fluggesellschaft Swiss hat 2011 weniger verdient als noch im Jahr davor. Der operative Gewinn sank um 17 Prozent auf 306 Mio. Franken. Als Gründe für das schlechtere Ergebnis nennt Swiss die abgeschwächte Konjunktur und die gestiegenen Kerosinpreise.
Negativ auf das Ergebnis ausgewirkt hätten sich ausserdem auch die Erdbeben- und Atomkrise in Japan sowie die politischen Unruhen in Nordafrika, wird der Swiss-Unternehmenschef Harry Hohmeister im Communiqué vom Donnerstag zitiert.
Drastisch war der Rückgang des operativen Gewinns vor allem in den letzten drei Monaten des Jahres, als die Kerosinpreise stark in die Höhe schossen: Im Vergleich zum Vorjahr ging der operative Gewinn um 87 Prozent auf 18 Mio. Fr. zurück.
Wie die Lufthansa-Tochter am Donnerstag weiter mitteilte, stieg der Umsatz 2011 dagegen um 3 Prozent auf 4,93 Mrd. Franken. Im vierten Quartal kam es jedoch auch hier zu einem Rückgang, und zwar um 2 Prozent auf 1,22 Mrd. Franken.
Im Jahr 2012 erwartet die Swiss keine Veränderung der Situation auf dem Markt. Die Durchschnittserträge stünden weiter unter Druck und noch immer seien zu viele Kapazitäten auf dem Markt, so die Fluggesellschaft. Deshalb sei die Anzahl der Flüge bereits in vereinzelten Fällen der Nachfrage angepasst worden. Auch Preiserhöhungen werden ins Auge gefasst.
Am geplanten Flottenausbau will die Swiss dennoch festhalten. So seien bereits in den ersten zwei Monaten 2012 zwei neue Airbus A330 zur Flotte gestossen, im weiteren Verlauf des Frühjahrs würden zudem zwei neue Airbus A320 geliefert.
Bei Lufthansa Turbulenzen in Sicht
Die Swiss-Muttergesellschaft Lufthansa verbuchte im Jahr 2011 einen operativen Gewinn von 820 Mio. Euro, 200 Mio. weniger als im Vorjahr. Unter dem Strich resultierte gar ein Verlust von 13 Mio. Euro, wie die Lufthansa bereits vor Wochenfrist mitgeteilt hatte.
Am Donnerstag erklärte die Lufthansa-Konzernführung zudem, wegen der anhaltend hohen Kerosinpreise – 2011 wurden 1,3 Mrd. Euro mehr für Treibstoff ausgegeben als 2010 – auch im laufenden Jahr mit einem schwierigen Geschäft zu rechnen. Sie erwartet demnach nur noch einen operativen Gewinn im mittleren dreistelligen Millionenbereich.