Die Fluggesellschaft Swiss hat 2014 bei stabilem Umsatz operativ deutlich mehr verdient. Der Betriebsertrag stieg um 1 Prozent auf 5,212 Mrd. Franken, wie die Swiss bekannt gab. Der Betriebsgewinn schoss dagegen um 31 Prozent auf 347 Mio. Fr. nach oben.
Grund dafür sei unter anderem die Anpassung der Abschreibungspolitik, hiess es. Seit Anfang 2014 werden neue Flugzeuge und Reservetriebwerke der Lufthansa-Gruppe über 20 Jahre statt bisher über 12 Jahre abgeschrieben, was jährlich geringere Abschreibungen mit sich bringt. Ohne diesen Effekt wäre der Gewinn leicht unter dem Vorjahresergebnis gelegen.
Zudem trugen das Lufthansa-weite Sparprogramm Score und die Erneuerung der Flotte auf Flugzeuge mit erweiterter Kapazität zum Ergebnisanstieg bei. Das Sparprogramm brachte 55 Mio. Fr. nach 98 Mio. Fr. im Vorjahr. Auch der Verfall der Erdölpreise half. Damit fiel die Tankrechnung der Swiss kleiner aus als 2013.
Belastet wurden indes die Erträge im abgelaufenen Geschäftsjahr durch den harten Wettbewerb. Dadurch gab es Überkapazitäten und einen ständigen Verfall der Durchschnittserlöse.
Neuer Passagierrekord
Im vergangenen Jahr hat die Swiss insgesamt 16,17 Mio. Passagiere befördert. «Damit wurde der Vorjahreswert von 15,97 Millionen um 1,3 Prozent übertroffen und ein weiterer Passagierrekord aufgestellt», schrieb die Swiss.
Die Auslastung der Flüge lag mit 83,7 Prozent unverändert auf dem hohen Vorjahresniveau. Dagegen sank die Anzahl durchgeführter Flüge um 1,6 Prozent auf 144’116. Ab Ende März bedient die Swiss ab Zürich 22 neue Europadestinationen. In Genf kommen 12 neue Destinationen hinzu.
Im laufenden Jahr will die Swiss ein neues Tarifkonzept einführen. Dieses gilt auf den Europastrecken ab Zürich und Genf. Es werden künftig drei Tarifoptionen in der Economyklasse und eine in der Businessklasse geboten. Damit wird der «Light»-Tarif, der bisher nur für Reisende ab Genf galt, die lediglich mit Handgepäck flogen, auf dem ganzen europäischen Streckennetz eingeführt.
Weiter sparen
Die Aufwertung des Frankens nach der Abschaffung des Euro-Mindestkurses von 1,20 Fr. durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) werde sich bei den Erlösen der Swiss negativ auswirken, hiess es. Denn die Betriebserträge würden grossteils in Fremdwährungen generiert.
Darüber hinaus würden die Wettbewerbsfähigkeit und das operative Geschäft der Swiss auf europäischen und interkontinentalen Strecken währungsbedingt belastet.
Die «Swiss ist gut aufgestellt und wird den zunehmend schwierigen Rahmenbedingungen mit dem starken Schweizer Franken und dem grossen Wettbewerbsdruck mit weiteren Investitionen in die Flotte, in den Service und ins Produkt begegnen. Gleichzeitig werden wir unsere Kosten weiter optimieren und die Effizienz steigern müssen», schreibt Swiss-Chef Harry Hohmeister.
Wie sich der stärkere Franken-Kurs beim Treibstoffeinkauf angesichts des niedrigeren Ölpreises gesamthaft auf das Ergebnis auswirken werde, sei derzeit noch offen. «Mit Blick auf die zunehmend schwieriger werdenden Rahmenbedingungen geht die Swiss für das Gesamtjahr 2015 von einem EBIT auf Vorjahresniveau aus.»