Swiss Cycling verzichtet darauf, Pat McQuaid für eine weitere Amtszeit als Präsident des Rad-Weltverbands UCI vorzuschlagen. Für den Iren wird eine Wiederwahl damit komplizierter.
Mitte Mai hatte der Vorstand von Swiss Cycling zugestimmt, den UCI-Präsidenten offiziell für eine weitere Amtszeit vorzuschlagen. Der umstrittene McQuaid war auf Swiss Cycling und dessen Präsidenten Richard Chassot zugekommen, weil er nicht mehr auf die Unterstützung aus seinem Heimatland zählen konnte.
Gegen den Entscheid der Führungsriege des Schweizer Verbandes formierte sich Widerstand. In einem Schiedsverfahren sollte erörtert werden, ob die Unterstützung von Swiss Cycling rechtens war. Das heisst konkret: Ob McQuaids Mitgliedschaft beim Schweizer Verband reicht, um als Kandidat nominiert zu werden. Eigentlich ist ein Präsidentschafts-Kandidat nur dann wählbar, wenn er von seinem Heimatverband vorgeschlagen wird.
Der Rückzieher sei aus politischen und finanziellen Gründen erfolgt, hiess es bei Swiss Cycling. Eine Niederlage im Rechtsstreit hätte dem Verband 100’000 Franken an Verfahrenskosten eingebrockt. Dieses Risiko wollte man seinen Mitgliedern nicht zumuten.
In der Zwischenzeit hat McQuaid ohnehin eine neue Methode gefunden, um sich wählbar zu machen. Der Ire strebt eine Statutenänderung an, die ihm ermöglichen würde, von irgendeinem Verband nominiert zu werden. Marokko und Thailand würden ihn beim Kongress am 27. September in Florenz gegen den britischen Herausforderer Brian Cookson unterstützen. Für die Statutenänderung benötigt McQuaid allerdings eine Zweidrittel-Mehrheit.