An den WM in Tschechien interessiert aus Schweizer Sicht auch ein sportpolitischer Entscheid. Mit grosser Wahrscheinlichkeit vergibt der Weltverband die WM 2020 an die Schweiz.
Im Januar hat Swiss Ice Hockey bei der IIHF die Bewerbung für die Titelkämpfe in fünf Jahren eingereicht, mit Zürich als Haupt- sowie Lausanne oder allenfalls Zug als Zweitspielort(e). Und da es zumindest offiziell keine weiteren Kandidaturen gibt, dürfte der Schweizer Verband im Rahmen des IIHF-Kongresses am 14./15. Mai die Zusage erhalten.
Zuständig für die Schweizer Kandidatur ist Peter Lüthi, der bei Swiss Ice Hockey als «Head of International Projects» angestellt ist und unter dessen Führung letzte Woche in Zug und Luzern bereits die U18-WM durchgeführt wurde. Lüthi wird den Delegierten der IIHF am Donnerstag, 14. Mai die Kandidatur präsentieren, der Entscheid des Kongresses ist am Tag danach zu erwarten.
Zum bisher letzten Mal fand 2009 in Bern und Kloten eine A-WM in der Schweiz statt. Russland gewann damals im «Traumfinal» gegen Kanada mit 2:1, die Schweiz unter Ralph Krueger verpasste die Viertelfinals. Insgesamt wurden in der Schweiz bisher zehn Eishockey-Weltmeister gekürt.
Für die elfte WM ist das Zürcher Hallenstadion als Haupthalle vorgesehen. Wenn die neue Arena in Lausanne direkt neben der bestehenden Malley-Halle bis 2018 oder 2019 fertig wird, dann werden zum zweiten Mal nach 1961 WM-Partien im Waadtland stattfinden. Ansonsten stünde mit Zug eine Alternative bereit.
Die IIHF hat die WM-Turniere bis ins Jahr 2018 vergeben. Im kommenden Jahr finden die Titelkämpfe in Russland (Moskau/St. Petersburg) statt, 2017 in Deutschland (Köln) und Frankreich (Paris), 2018 in Dänemark (Kopenhagen/Herning). Nebst der WM 2020 vergibt der Weltverband an seinem Kongress in Prag auch das Turnier des Jahres 2019, für das sich die Slowakei als einzige Nation bewirbt.