Mit seiner Serie über die Atomgespräche mit dem Iran in Genf hat Mark Henley den «Swiss Press Foto Award» gewonnen. Er erhielt den Hauptpreis in der Kategorie «Aktualität». Das Landesmuseum Zürich zeigt ab Donnerstag die besten Schweizer Pressebilder des vergangenen Jahres.
Für den Wettbewerb «Swiss Press Photo 14» haben 208 Fotografinnen und Fotografen insgesamt 4874 Bilder eingereicht. Das sind rund 2000 mehr als im vergangenen Jahr. Neu ist die Kategorie «Schweizer Reportage», die «Kunst und Kultur» ersetzt. Zum ersten Mal konnten auch bislang unveröffentlichte Bilder eingereicht werden.
Mark Henley überzeugte die internationale Jury mit seinen Arbeiten zum zweiten Mal. Bereits 2012 hatte er den Hauptpreis gewonnen. Henley ist Spezialist für Themen, die nicht fotografierbar sind, wie beispielsweise Konferenzen, auf denen nichts passiert, wie Michael von Graffenried am Dienstag vor den Medien sagte. Die Fondation Reinhardt von Graffenried fördert mit dem Wettbewerb «Swiss Press Photo» seit 1991 die Schweizer Pressefotografie.
Herausragende Pressefotografie in sechs Kategorien
Neben dem Hauptpreis für «Aktualität» wurden Bilder in fünf weiteren Kategorien bewertet. Meist handelt es sich dabei nicht um Einzelbilder sondern um Serien. So hat Eddy Mottaz verschiedene Familienkonstellationen mit seiner Kamera festgehalten und erhielt damit dem Preis in der Kategorie «Alltag».
Die Kategorie «Schweizer Reportagen» gewann Romano Riedos mit einer Dokumentation über das karge Leben von Schweizer Bergbauern. Die düsteren Schwarz-Weiss-Bilder, die analog und ohne zusätzliches Licht entstanden sind, machen die Armut spürbar.
Mit einem Bild aus einem äusserst ungewöhnlichen Blickwinkel gewann Sébastien Anex die Kategorie «Porträt». Er fotografierte den Lausanner Stadtpräsidenten Daniel Brélaz während der Akupunktur. Mit dieser Behandlung und strenger Diät reduzierte Brélaz sein Gewicht in neun Monaten von 172 auf 99 Kilogramm.
In der Kategorie «Sport» wurde Christoph Ruckstuhl ausgezeichnet für seine Bilder von Kindern bei einem Wettbewerb im Wasserspringen. Zu sehen sind die Kinder unmittelbar vor dem Eintauchen ins Wasser, hochkonzentriert und voller Spannung.
In der Kategorie «Ausland» setzte sich Steeve Iuncker durch. Seine Bilder aus Jakutsk in Sibirien, der kältesten Stadt der Welt, waren auch für die Technik eine Herausforderung: Seine Kamera gab nach 15 Minuten in der Kälte den Geist auf.
Insgesamt zeigt die Ausstellung rund 90 Bilder in grossformatigen Leuchtkästen. Und nicht nur diejenigen der Preisträger sind sehenswert. Die Schau wird anschliessend auch in Locarno, Bern und Prangins gezeigt.