Swiss Re schafft Gewinnsprung und macht sich bei Aktionären beliebt

Trotz weiterhin hohen Lasten aus Naturkatastrophen schnellt die Swiss Re nach vorne. Der Rückversicherer hat im vergangenen Jahr einen hohen Gewinnsprung hingelegt und erwartet eine deutliche Steigerung des Prämienvolumens in den nächsten zwei Jahren.

Haben gut lachen: CEO Liès (links) und Finanzchef George Quinn (Bild: sda)

Trotz weiterhin hohen Lasten aus Naturkatastrophen schnellt die Swiss Re nach vorne. Der Rückversicherer hat im vergangenen Jahr einen hohen Gewinnsprung hingelegt und erwartet eine deutliche Steigerung des Prämienvolumens in den nächsten zwei Jahren.

Gemessen an 2011 hat sich der Gewinn um 60 Prozent erhöht. Mit einem Ergebnis von 4,2 Mrd. Dollar erreicht die Swiss Re wieder nahezu jene Beträge, an die sich vor der Finanzkrise gewöhnt hatte.

Das Resultat verdankt der Rückversicherer aber auch Gewinnen aus Kapitalanlagen sowie Reserveauflösungen, die das Resultat verschönerten. Finanzchef George Quinn sagte am Donnerstag, das Unternehmen habe aus nicht mehr benötigten Sicherheitspolstern eine Milliarde Dollar freisetzen können.

Dazu kommt ein höherer Umsatz. Die Prämien- und Gebühreneinnahmen stiegen um 15 Prozent auf 25,4 Mrd. Dollar. Daraus soll noch einiges mehr werden, weil eine anteilsmässige Aufteilung von Geschäft (Quota share) mit dem amerikanischen Mitbewerber Berkshire Hathaway im vergangenen Jahr endete.

Erfolgreiche Erneuerung

Der seit einem Jahr amtierende Konzernchef Michel Liès erwartet, dass der Wegfall des Abkommens mit Berkshire Hathaway das Prämienvolumen um ein Viertel ansteigen lässt. Über das notwendige Kapital, um die Geschäfte abzusichern, verfüge Swiss Re, versicherte Liès.

Alleine im Januar dieses Jahres gelang es Swiss Re bei der Erneuerung der Verträge, das Prämienvolumen von 8,4 Mrd. Dollar auf 9,3 Mrd. Dollar auszuweiten. Das stärkste Wachstum verzeichnet der Rückversicherer, nach dem Branchenleader Münchener Rück die weltweite Nummer zwei, in Asien, Afrika und Lateinamerika.

Das grösste Geschäft des Konzerns, die Rückversicherung von Sach- und Haftpflichtgeschäft, zeigte sich sehr profitabel. Das Verhältnis von Schadenlasten und Verwaltungskosten zu den Einnahmen (Combined Ratio) liegt bei tiefen 83,1 Prozent.

Die 900 Mio. Fr. Lasten, auf welche die Swiss Re die Folgen des Hurrikans Sandy in den USA schätzt, warfen das Unternehmen nicht aus der Bahn. Allerdings liegt die Combined Ratio bei 91 Prozent, wenn die Reserveauflösungen nicht berücksichtigt werden.

Gefragte Aktie

Mit den Resultaten für 2012 zeigte sich die Börse zufrieden: Kurz nach Handelsbeginn am Donnerstagmorgen war der Titel über 3,6 Prozent mehr wert als am Vorabend und lag am Nachmittag immer noch 2 Prozent im Plus. Mit 75,25 Franken ist die Aktie derzeit so viel wert wie zuletzt Mitte 2008.

Spezielle Freude hatten die Anleger auch an der Dividende, die von Analysten als „sehr hoch“ bezeichnet wurde. Im Vorjahr hatte es 3 Fr. pro Anteilschein gegeben, nun erhalten die Aktionäre 7,50 Fr. Die reguläre Dividende erhöht die Swiss Re auf 3,50 Franken, dazu gibt es 4 Franken Sonderdividende.

Im Dezember 2013 jährt sich die Gründung der Swiss Re, die den grössten Teil ihrer Geschichte als Schweizer Rück bekannt gewesen war, zum 150. Male. Das Unternehmen plant dazu eine Reihe von Feierlichkeiten rund um den Globus.

Laut Konzernchef Liès will die Swiss Re gesellschaftlich nützlich sein, indem sie eine Studie über Risiken erstellt. Auch die Veröffentlichung von Büchern ist geplant.

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