Die Schweizer Alpin-Snowboarder erhalten auf die kommende Saison hin einen neuen Cheftrainer. Swiss-Ski und Ingemar Walder beschliessen, die Zusammenarbeit nach zwei Jahren nicht weiterzuführen.
Walder hatte im Frühling 2014, unmittelbar nach seinem Karriere-Ende als Fahrer, im Rahmen eines grösseren Umbruches die Nachfolge des langjährigen Erfolgscoaches Christian Rufer (16 WM- und Olympia-Medaillen in zehn Jahren Tätigkeit) angetreten. Unter dem 37-jährigen Österreicher gewann Julie Zogg im ersten Winter die grosse Kristallkugel als Gesamtweltcup-Siegerin. An der WM am Kreischberg blieb das Schweizer Team dagegen erstmals seit 1999 ohne Medaille. Insgesamt standen die Fahrerinnen und Fahrer unter Walder nach Weltcuprennen elfmal auf dem Podest.
Die Trennung erfolgte einvernehmlich. «Nach intensiven Gesprächen war für beide Seiten klar, dass es Sinn macht, die Zusammenarbeit nicht mehr weiterzuführen. Die Trennung hängt aber nicht primär mit Erfolg oder Nicht-Erfolg zusammen. Und sie ist nicht im Streit erfolgt», betonte Sacha Giger, der Disziplinenchef Snowboard von Swiss-Ski.
Trainer Walder und der Verband hatten zu einigen Themen unterschiedliche Ansichten. Letztlich waren es verschiedene Reibungspunkte, die nach zwei Jahren zur Neuorientierung führten. «Es ging um Grundlegendes, auf das ich nicht im Detail eingehen möchte», so Walder. «Ich wollte nicht Statthalter sein, wenn es nicht mehr für beide Seiten passt. Es bricht für mich keine Welt zusammen. Aber ich möchte die Zeit bei Swiss-Ski nicht missen.»
Der Vertrag mit Walder läuft noch bis Ende Juli. Den Nachfolger will Disziplinenchef Giger «noch im Frühling» präsentieren. Eine Schweizer Lösung möchte er für das Challenger-Team (B-Kader), dessen Trainer Hansjörg Berger unabhängig davon seine Kündigung eingereicht hat. Für das National- und das PRO-Team (A-Kader) dürfte die Wahl auf einen Coach aus dem Ausland fallen. «Wir wollen einfach keinen Schnellschuss. Die Erfolge der Alpin-Fahrer sind dafür zu wichtig», sagte der Glarner.