Die Fluggesellschaft Swiss soll auch nach dem Abtritt von Bruno Gehrig im nächsten Jahr wieder von einem Schweizer präsidiert werden. Dies sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr in einem Interview.
«Dieser direkte Draht zwischen mir als Vorsitzendem der Lufthansa-Gruppe und dem Swiss-Verwaltungsrat ist sehr effektiv, um die Interessen der Schweizer und der Schweiz zu wahren», sagte Spohr gegenüber der NZZ am Sonntag.
Der Nachfolger von Bruno Gehrig müsse kein Luftfahrtexperte sein, sondern jemand, der die Interessen der Schweiz wirkungsvoll vertreten könne. Gehrig war bis 2003 Direktionsmitglied der Schweizerischen Nationalbank und anschliessend Präsident der Lebensversicherung Swiss Life. Seit 2010 präsidiert er die Swiss.
Die Fluggesellschaft Swiss spiele im deutschen Lufthansa-Konzern inzwischen eine zentrale Rolle, sagt Spohr weiter. Die Übernahme vor 10 Jahren sei ein Gewinn für den Konzern, aber auch für die Swiss und die Schweiz, «ein klarer ‚Triple-Win’».
Rein betriebswirtschaftlich gesehen sei der Neustart der Swiss eine Chance gewesen. Die Swiss habe ohne Altlasten starten können. «Und damit hat sich auch mental etwas verändert. Die Mitarbeiter haben erfahren, dass alles schiefgehen kann, und wollen das nicht noch einmal erleben. Das spüre ich bei der Swiss – angefangen beim Unternehmenschef bis hin zu den jungen Mitarbeitern, die damals gar nicht dabei waren», sagte Spohr.