Das Westschweizer Raumfahrtunternehmen Swiss Space Systems (S3) verschiebt den ursprünglich für Dezember 2015 vorgesehenen Beginn seiner Schwerelosigkeitsflüge. Technische und vertragliche Gründe zwingen das Startup aus Payerne, seine «ZeroG»-Kampagne zu verschieben.
Die Marktstrategie für die Parabelflüge von Swiss Space Systems beruhe auf Kampagnen in verschiedenen Erdteilen, teilte die Firma am Freitag in einem Communiqué mit. Dabei unterwerfe sich S3 den strengen rechtlichen und operationellen Anforderungen wie sie für kommerzielle Luftfahrtgesellschaften gälten.
Die Zertifizierung als Luftfahrtgesellschaft zum Zweck kommerzieller und wissenschaftlicher Parabelflüge verlange eine «ausführliche und gewissenhafte Vorarbeit mit den verschiedenen Luftfahrtbehörden».
Ebenfalls verschoben ist laut der Mitteilung ein Börsengang von S3. Eines der von S3 angebotenen Dienstleistungspakete soll es dem Kunden ermöglichen, sein Ticket bei einem Börsengang in Aktienanteile zu konvertieren.
Vertrauen der Kunden auf Probe gestellt
Änderungen im Zeitplan stellten das Vertrauen der Kundschaft auf die Probe – S3 sei sich dieser Tatsache bewusst, schreibt das Unternehmen. Die Kunden würden in Kürze weitere Informationen erhalten. S3 arbeite «mit Hingabe an der schnellstmöglichen Realisierung seines Ziels, einer breiten Öffentlichkeit im In- und Ausland Parabelflüge zugänglich zu machen.»
S3 hatte vor rund einem Jahr angekündigt, sogenannte ZeroG-Flüge für jedermann durchzuführen. Bei solchen Flügen können Körper und Materialien frei von der Erdanziehung im Raum schweben. Die Flüge sollten jeweils knapp zwei Stunden dauern. In dieser Zeit werden 15 Parabeln geflogen, in denen die Erfahrung von Schwerelosigkeit für die Dauer von 20 bis 25 Sekunden möglich sein solle.