Die Swisscom expandiert in der Informationstechnologie für Banken. Der Telekomkonzern kauft zu einem nicht genannten Preis das IT-Auslagerungsgeschäft von Entris Banking, einer Tochter der Regionalbankengruppe RBA.
Sämtliche rund 250 betroffenen Mitarbeitenden würden übernommen und auch der Standort Gümligen BE bleibe erhalten, teilte die Swisscom am Freitag mit. Das Branchenportal inside-it.ch hatte am Donnerstag vorab über die Transaktion, die Ende März abgeschlossen sein soll, berichtet.
Mit der Übernahme schaffe die Swisscom-Tochter IT Services das Fundament für den Bau eines industriellen Verarbeitungscenters, erklärte der Konzern. So erwirbt das Unternehmen von Entris Banking die Business-Plattform, über die 41 Banken mit einer Bilanzsumme von 50 Mrd. Fr. ihre Bankgeschäfte wie Zahlungsverkehr, Kredit- und Wertschriftengeschäft oder auch das E-Banking abwickeln.
Die Plattform umfasse neben der Finnova-Bankensoftware auch rund 35 Umsysteme. Swisscom IT Services will weitere Banken an die Plattform anbinden, zusätzliche Volumen bündeln und so die Verarbeitungskosten weiter senken. Schliesslich befassten sich viele Banken, die mit Kosten- und Margendruck sowie schärferen Regulatorien konfrontiert seien, intensiv mit Auslagerungen.
Die RBA-Holding erklärte zum Verkauf, dass die Zukunft von IT-Dienstleistungen für Banken im Volumenwachstum und in der Industrialisierung liege. Ein Teil der ehemaligen Tochter inklusive der Banklizenz von Entris Banking bleibt bei der RBA-Holding.
Der Chef von Entris Banking, Philipp Perego, wechselt zu Swisscom IT Services und übernimmt die Leitung der neuen Einheit im Geschäftsbereich Finance.