Die Swisscom hat im vergangenen Jahr eine Gewinneinbusse hinnehmen müssen. Beim grössten Schweizer Telekomkonzern schlug eine Busse der Eidg. Wettbewerbskommission (Weko) zu Buche, die den Gewinn um 186 Millionen Franken nach unten zog.
Die Swisscom soll bis im Jahre 2007 ihre ADSL-Leitungen zu teuer an die Konkurrenz vermietet haben. Dadurch hätten die Konkurrenten Sunrise, Green oder VTX zu wenig Gewinn machen können. Die Weko befand, dass die Swisscom ihre marktbeherrschende Position missbraucht habe und verdonnerte den Konzern zu einer happigen Busse.
Das Bundesverwaltungsgericht hatte diesen Befund im Oktober grundsätzlich gestützt. Die Swisscom hält die Sanktion für nicht gerechtfertigt und will das Urteil vor Bundesgericht anfechten, hat aber dennoch eine Rückstellung für die Busse von 186 Millionen Franken gebildet.
Diese schlug auf das Resultat. Zudem hätten Preissenkungen für die Roamingtarife und Währungseinflüsse das Ergebnis nach unten gezogen, teilte die Swisscom am Donnerstag in einem Communiqué mit.
Weniger Gewinn
Der Umsatz stagnierte zwar bei 11,678 Milliarden Franken (-0,2 Prozent). Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) sank aber um 7,1 Prozent auf 4,098 Milliarden Franken.
Unter dem Strich verdiente die Swisscom noch 1,362 Milliarden Franken. Das ist ein Fünftel weniger als vor einem Jahr.
Damit hat der «blaue Riese» die Erwartungen der Finanzgemeinde beim Umsatz zwar erfüllt, beim Gewinn aber etwas verfehlt. Analysten hatten gemäss der Nachrichtenagentur AWP im Durchschnitt mit einem Umsatz von 11,647 Milliarden Franken, einem EBITDA von 4,156 Milliarden Franken und einem Reingewinn von 1,469 Milliarden Franken gerechnet.
Die eigenen Erwartungen hat die Swisscom dagegen erfüllt. Der Konzern hatte einen Umsatz von über 11,5 Milliarden Franken und einen EBITDA von über 4 Milliarden Franken als Ziel fürs Gesamtjahr angepeilt.
Die Swisscom will die Kosten bis 2020 um 300 Millionen Franken gegenüber 2015 senken. Dies soll mit Organisationsanpassungen, Stellenreduktionen, Prozessoptimierungen und der Umstellung auf die Internettechnologie erreicht werden.
Insgesamt würden mehrere hundert Stellen vor allem in den unterstützenden Bereichen gestrichen, hiess es weiter. Auf der anderen Seite würden im laufenden Jahr in Wachstumsbereichen in der Schweiz bis zu 500 neue Arbeitsplätze geschaffen.