Der Swisscom ist der Start ins Jahr 2012 mit einem soliden Resultat gelungen, nachdem im Vorjahr die italienische Tochter Fastweb für einen Gewinneinbruch gesorgt hatte. Trotz eines leichten Umsatz- und Gewinnrückgangs im ersten Quartal 2012 hat die Swisscom die Erwartungen übertroffen. Sorgenkind Fastweb hat sich wieder gefangen.
Der Konzernumsatz sank bis Ende März um 2,1 Prozent auf 2,8 Mrd. Franken. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) verringerte sich um 2 Prozent auf 1,104 Mrd. Franken, wie die Swisscom am Mittwoch bekannt gab.
Unter dem Strich verdiente der grösste Schweizer Telekomkonzern 456 Mio. Franken. Das sind 3,8 Prozent weniger als im gleichen Vorjahresquartal. Ohne die italienische Breitbandtochter Fastweb wäre der Umsatz lediglich um 0,4 Prozent auf 2,294 Mrd. Fr. gesunken, hiess es weiter.
Damit hat die Swisscom die Erwartungen der Finanzgemeinde übertroffen. Analysten, die gemäss der Nachrichtenagentur AWP mit weniger Umsatz und Gewinn gerechnet hatten, bezeichneten das Ergebnis als gut.
Fastweb fängt sich
Bei der italienischen Breitbandtochter Fastweb sank der Umsatz um 2,8 Prozent auf 423 Mio. Euro. Grund sei das Handelsgeschäft mit Telefonminuten (Hubbing), das man bewusst reduziert habe, sagte Swisscom-Chef Carsten Schloter in einer Telefonkonferenz. Ohne dieses Geschäft, das kaum Gewinn abwirft, wäre der Umsatz bei 396 Mio. Euro stabil geblieben.
Der Betriebsgewinn EBITDA kletterte dennoch um 1,9 Prozent auf 109 Mio. Euro. Fastweb habe deutlich mehr Privatkunden gewonnen als geplant, sagte Schloter. Gleichzeitig sei der Umsatz mit Geschäftskunden stabil geblieben. Zudem würden die Kostensparmassnahmen Wirkung zeigen. Auch habe man die Zahl der Kunden eindämmen können, die ihre Rechnung nicht zahlen würden.
Wegen des starken Frankens zeigte sich Fastweb aber als deutliche Belastung in der Konzernrechnung der Swisscom: Dort tauchte der Umsatz des zweitgrössten italienischen Breitbandanbieters umgerechnet um 9,3 Prozent auf 510 Mio. Franken und der Betriebsgewinn um 5,8 Prozent auf 131 Mio. Franken. Im Vorjahr 2011 hatte Fastweb mit einem Milliardenabschreiber den Swisscom-Gewinn in die Tiefe gerissen.
Schweizer Geschäft stabil
In der Schweiz konnte der „blaue Riese“ das Geschäft im ersten Quartal 2012 stabil halten: Der Umsatz sank ganz leicht um 0,1 Prozent auf 2,079 Mrd. Franken, der Betriebsgewinn um 0,8 Prozent auf 940 Mio. Franken.
Der Druck auf die Preise halte auch im laufenden Jahr an, sagte Schloter. Dennoch hält die Swisscom an ihren Prognosen für 2012 fest: Insgesamt rechnet der Konzern weiterhin mit einem Umsatz von 11,4 Mrd. Fr. und einem EBITDA von 4,4 Mrd. Franken. Fastweb erwartet einen Umsatz von 1,6 Mrd. Euro. Darin nicht enthalten sei das Handelsgeschäft mit Telefonieminuten, hiess es.