Die Nationale Netzgesellschaft Swissgrid hat weitere Teile des Schweizer Stromübertragungsnetzes übernommen. Dazu zählt mit der ewz UTN AG auch die Übertragungsnetzgesellschaft der Stadt Zürich, über deren Wert gerungen wurde.
Bei den restlichen Transaktionen handle es sich um Installationen, wo umstritten war, ob sie zum Übertragungsnetz gehören, wie Swissgrid am Dienstag mitteilte. Dabei gehe es beispielsweise um Kabelstollen, Trafoanlagen, Grundstücke und weitere Infrastrukturanteile, erklärte ein Swissgrid-Sprecher. Aus juristischen Gründen sind noch einige kleine Transaktionen blockiert.
Insgesamt übernahm Swissgrid per 5. Januar 2015 von 17 Gesellschaften Übertragungsnetzanlagen. Die bisherigen Eigentümer erhielten dafür total 293,7 Mio. Franken, davon 30 Prozent in Swissgrid-Aktien im Wert von 88,4 Mio. Fr. und 70 Prozent als Darlehen über 205,3 Mio. Franken.
Swissgrid hatte Anfang 2013 im Rahmen der Öffnung des Strommarktes das 6700 Kilometer lange Schweizer Übertragungsnetz von den grossen Stromunternehmen in ihr Eigentum genommen. Gemäss einer provisorischen Bewertung zahlte Swissgrid dafür gegen 2 Milliarden Franken.
Stromunternehmen klagten aber gegen die Elektrizitätskommission ElCom und Swissgrid, weil sie für ihr Netz mehr Geld wollten, als die ElCom errechnet hatte. Das Bundesverwaltungsgericht entschied daraufhin, dass der Regulator den Wert des Schweizer Stromnetzes nochmals beurteilen müsse. Der Berner Energiekonzern BKW erhielt beispielsweise eine Aufbesserung um rund 400 Mio. Franken.
ewz nun zufrieden
Den Wert des Übertragungsnetzes des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich (ewz) hatte die ElCom 2009 von 278 Mio. auf 107 Mio. Fr. reduziert. Der Zürcher Stadtrat verweigerte aber seine Unterschrift unter den Verkaufsvertrag und verlangte, dass das ewz-Netz nach gleichen Grundsätzen bewertet werde wie die Netze der anderen Betreiber.
Der nun per Ende 2013 ausgehandelte Wert betrage 225 Mio. Franken, sagte eine ewz-Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Damit sei die ewz zufrieden. Für den Jahresabschluss 2014 erfolge noch eine kleinere Anpassung. Mit dem ursprünglichen Wert sei die Summe nicht direkt vergleichbar, da seither einerseits viel in das Netz investiert und andererseits ein Teil abgeschrieben worden sei.
Mit den jüngsten Netzübernahmen ist die Zahl der Swissgrid-Aktionäre von 20 auf 30 Aktionäre gestiegen, wie es bei Swissgrid weiter hiess. Neu die grösste Aktionärin ist die Axpo-Gruppe. Das Stromunternehmen der Nordostschweizer Kantone hält total 33,4 Prozent.
Es folgen die Alpiq-Gruppe (30,7 Prozent), die BKW (10,9 Prozent) und ewz mit 9,6 Prozent. Auf der Suche nach Mitteln für Investitionen hat Alpiq einen Verkauf der Beteiligung eingeleitet. Die BKW verkaufte der CS-Anlagestiftung knapp die Hälfte ihre Anteils. Die Axpo hält an ihrer Beteiligung fest. Weder ein Verkauf noch ein Kauf von Anteilen sei ein Thema, hiess es auf Anfrage.