Swissmetal-Aktie reagiert mit Kurssprung auf Übernahmeangebot

Der Buntmetallverarbeiter Swissmetal verfügt nach eigenen Angaben über konkrete Übernahmeofferten. Die Angebote sind gemäss Verwaltungsratspräsident Martin Hellweg so konkret, dass man im Januar „zügig Vertragsverhandlungen“ durchführen wolle.

Im Juli 2011 stellte Swissmetal die Produktion in Dornach ein (Archiv) (Bild: sda)

Der Buntmetallverarbeiter Swissmetal verfügt nach eigenen Angaben über konkrete Übernahmeofferten. Die Angebote sind gemäss Verwaltungsratspräsident Martin Hellweg so konkret, dass man im Januar „zügig Vertragsverhandlungen“ durchführen wolle.

Es seien „mehrere Angebote“, sagte Hellweg am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Er könne jedoch nicht sagen, wie konkret die Angebote und wie viele es seien.

Das in der Nachlassstundung stehende Unternehmen hatte am Dienstagabend mitgeteilt, in den vergangenen Wochen sei der Verkaufsprozess in enger Abstimmung mit dem Sachwalter fortgesetzt worden. Es seien verschiedene Gespräche mit interessierten Investoren aus dem In- und Ausland geführt worden.

Die Information über konkrete Übernahmeangebote liess am Mittwoch die Aktien von Swissmetal in die Höhe schiessen. Bis Börsenschluss gewannen Swissmetal-Titel 131,7 Prozent auf 0,95 Franken. Am Morgen hatte der Kurs zeitweilig gar bei 1,01 Franken gelegen.

Kurssturz im Juli 2011

Im Juli dieses Jahres war es zu einem drastischen Kursverfall der Anteilsscheine am sanierungsbedürftigen Unternehmen gekommen, nachdem Swissmetal die Produktion im Standort Dornach aufgrund von Liquiditätsengpässen eingestellt hatte.

Die Papiere der Swissmetal waren im Zuge der bevorstehenden Insolvenz innerhalb eines Jahres von einem Höchstkurs bei 8,48 Franken im Dezember 2010 auf 0,40 Franken gefallen.

Die Nachlassstundung von sechs Monaten läuft bis zum 21. März 2012. Im Geschäftsjahr 2010 gab es mit einem Verlust von 21,9 Mio. Franken den dritten Jahresverlust in Folge.

Hellweg: Chance für Schweizer Standorte

Verwaltungspräsident Hellweg sieht eine Chance, dass die beiden Produktionsstandorte Dornach SO und Reconvilier BE nach einem Verkauf erhalten bleiben können. „Das ist auch die Idee“, hielt er fest.

Er könne jedoch nicht sagen, dass beide Standorte so blieben wie sie heute seien, hielt Hellweg fest. Wer das Unternehmen kaufe, wolle es jedoch auch weiterbetreiben.

An den drei Standorten Dornach, Reconvilier und Lüdenscheid (Deutschland) hatte das Unternehmen nach eigenen Angaben per Ende Dezember letzten Jahres 626 Vollzeitbeschäftigte.

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