Im Wallis hat eine Kommunikationsagentur einen nicht ganz ernst zu nehmenden Walliser Pass lanciert. Die humorvolle Idee entstand kurz nach der Niederlage bei der Abstimmung vom 3. März um das im Kanton stark kritisierte Raumplanungsgesetz. Die Nachfrage ist gross.
Der Pass soll vor allem humorvoll sein und keine politische Polemik auslösen, sagte Gregory Liand, Teilhaber und Geschäftsführer der Agentur, am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Zu Beginn der Lancierung habe man eine Politisierung befürchtet. Dies sei aber nicht eingtreten.
Die Agentur hat bereits Mühe, den vielen Anfragen nachzukommen. Es gehen auch Bestellungen von ausserhalb des Wallis und sogar aus Südamerika und China ein. Der Pass ist für jedermann erhältlich, ganz gleich von Herkunft und Wohnort.
Das Papier ähnelt dem offiziellen Schweizer Pass, ist aber in weiss gehalten und trägt das Walliser Kantonswappen. Es handelt sich natürlich nicht um ein Identitätspapier und soll vielmehr die Verbundenheit des Besitzers mit dem Wallis ausdrücken.
Raclette essen und Walliser Wein trinken
Mit dem Erwerb des Passes für 25 Franken sind einige Pflichten, jedoch auch Privilegien verbunden. So wird man Mitbesitzer einer Walliser Kampfkuh und erhält ein Stimmrecht für Abstimmungen auf der Internetplattform.
Derzeit gehen Vorschläge für weitere Privilegien ein. So hat ein Wirt beispielsweise das Angebot gemacht, dass er die Menüs einer neuen Karte jeweils zuerst den Besitzern eines Passes serviert. Diese müssen wie alle anderen Kunden bezahlen, dürfen jedoch als erste kosten. Das sei genau, was man gesucht habe, sagte Liand. Man habe nicht eine Art Rabattkarte schaffen wollen.
Die Idee stammt aus dem französischsprachigen Kantonsteil. Deshalb ist vorderhand die Website nur auf französisch. Eine deutsche Übersetzung soll am Dienstag aufgeschaltet werden.
Bereits haben erste Prominente den Walliser Pass in der Westentasche: Auf der Internetseite der Initianten (passeport-valaisan.ch) sind unter anderem Christian Constantin, Präsident des FC Sion sowie die Hoteliers Art Furrer und Heinz Julen aufgeführt.