Fenaco erhöht die Gesamtlohnsumme für 2015 um durchschnittlich 1 Prozent, wie die landwirtschaftliche Genossenschaft am Montag mitteilte. Die Gewerkschaft Syna kritisierte die Erhöhung als zu tief, zumal diese rein individuell und leistungsbezogen erfolge.
Aufgrund dessen und der fehlenden Bereitschaft der Fenaco, die Mindestlöhne für das ungelernte Personal zu erhöhen, erklärte Syna die diesjährigen Lohnverhandlungen am Montag in einer Medienmitteilung als gescheitert. Das ist bereits das dritte Jahr, in dem sich die Gewerkschaft und der über 9000 Beschäftigte zählende Landwirtschaftskonzern nicht einigen konnten.
Fenaco habe die Lohnsumme ihrer Beschäftigten in den vergangenen zehn Jahren um insgesamt 15 Prozent gesteigert und damit die Teuerung mehr als kompensiert, hiess es demgegenüber bei der Genossenschaft.
Zu dieser gehören unter anderem die Landi-Läden, der Detailhändler Volg, der Getränkehersteller Ramseier, diverse Saatgut-Unternehmen und die Erdölprodukte-Händlerin Agrola. Je nach Tochtergesellschaft betragen die individuellen Anpassungen zwischen 0,8 und 2 Prozent.
Für gelernte Mitarbeitende ab dem 20. Lebensjahr erhöht das Unternehmen die Anfangslöhne im kommenden Jahr um je 100 Franken. Somit beträgt der Anfangslohn je nach Anzahl Lehrjahre zwischen 3900 und 4100 Franken pro Monat. Die Genossenschaft will damit «die Leistung junger Menschen honorieren, die eine Berufslehre absolviert haben».
Syna kritisierte, dass jedoch der Mindestlohn für das ungelernte Personal nicht angehoben wird. Dieser stagniere seit fünf Jahren bei 3700 Franken, während Fenaco Jahr für Jahr einen positiven Geschäftsgang aufweise. Im Branchenvergleich sei der Mindestlohn zu tief. So weise Coop mit 3850 Franken etwa einen deutlich höheren Mindestlohn für das ungelernte Personal auf.