Syna will nicht zum Nulltarif verhandeln

Die Gewerkschaft Syna will für einen neuen Landesmantelvertrag im Baugewerbe weiter verhandeln. Eine Verlängerung des bisherigen Vertrags komme unter gewissen Bedingungen in Frage, hiess es an der Branchenkonferenz Bau vom Samstag in Olten.

Die Gewerkschaft Syna will weiter verhandeln (Archiv) (Bild: sda)

Die Gewerkschaft Syna will für einen neuen Landesmantelvertrag im Baugewerbe weiter verhandeln. Eine Verlängerung des bisherigen Vertrags komme unter gewissen Bedingungen in Frage, hiess es an der Branchenkonferenz Bau vom Samstag in Olten.

75 Syna-Delegierte hätten ernüchternd Bilanz gezogen zum bisherigen Verlauf der Verhandlungen im Baugewerbe, schreibt die Gewerkschaft in einem Communiqué. Trotz sehr guter Auftragslage seien die Verhandlungen für die Erneuerung des Landesmantelvertrags im Baugewerbe vorerst gescheitert.

Dass eine faire Lohnerhöhung bezahlt werden könne, liege bei der momentan ausgezeichneten Auftragslage auf der Hand. Ein vertragsloser Zustand sei keine Lösung.

Die Delegierten erteilten den Syna-Verantwortlichen den Auftrag, sich für die Weiterführung der Verhandlungen einzusetzen. Dazu seien die Bauleute auch gewillt, Kompromisse einzugehen. So hätten die Gewerkschaften bereits bei den Mindestlöhnen der Lehrabgänger weitgehende Zugeständnisse gemacht.

Hart bleibe Syna hingegen bei der Frage des Kündigungsschutzes. Mit dem heutigen Druck und den Auswirkungen auf die Gesundheit der Bauarbeiter werde eine Verschlechterung dieses Schutzes abgelehnt.

Verlängerung des Landesmantelvertrags: Ja, aber

Zu einer Verlängerung des Landesmantelvertrags sagten die Syna-Delegierten „Ja, aber…“. Eine Vertragsverlängerung zum Nulltarif komme nicht in Frage. Syna stimme einer Vertragsverlängerung zu, wenn zwei Bedingungen erfüllt seien: eine akzeptable Lohnerhöhung und der Erhalt des bisherigen Geltungsbereiches.

Härter zeigt sich die Gewerkschaft Unia. Ihrer Ansicht nach wäre eine Verlängerung des Landesmantelvertrags angesichts der Probleme auf dem Bau ein Rückschritt. Falls bis Ende Jahr kein neuer Vertrag vorliege, werde ab Januar gestreikt. Dies hatten die Delegierten des Unia-Bauarbeiterparlaments am Samstag vor einer Woche beschlossen.

Um den Druck auf den Schweizerischen Baumeisterverband zu erhöhen, wollen die Bauarbeiter am 25. November und am 2. Dezember in fünf Regionen Protesttage durchführen. Diese Aktionen werden von Syna und Unia unterstützt.

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