Syndicom will Abbau von Vollzeitstellen bei Briefboten verhindern

Weil das Vorsortieren der Briefpost von einer Maschine übernommen wird, droht dem Zustellungspersonal der Post ein Abbau des Pensums auf 80 Prozent. Die Gewerkschaft syndicom fordert einen späteren Zustellschluss, um möglichst viele Vollzeitstellen zu erhalten.

syndicom schlägt eine spätere Zustellschluss für die Post vor (Bild: sda)

Weil das Vorsortieren der Briefpost von einer Maschine übernommen wird, droht dem Zustellungspersonal der Post ein Abbau des Pensums auf 80 Prozent. Die Gewerkschaft syndicom fordert einen späteren Zustellschluss, um möglichst viele Vollzeitstellen zu erhalten.

Wie die Gewerkschaft in einem Communiqué schreibt, wurde die Vorsortierung der Briefpost in den letzten Jahren immer mehr automatisiert und rationalisiert. «Was früher vom Zustellpersonal von Hand gemacht wurde, erledigt heute eine Maschine.»

Die führe dazu, dass viele der bisherigen Vollzeitstellen in der Briefzustellung in Teilzeitstellen umgewandelt würden. syndicom rechnet aufgrund der Prognosen der Post, dass rund 1000 «Pösteler» ihr Arbeitspensum um etwa 20 Prozent reduzieren müssen.

Dies habe fatale Auswirkungen auf den Lohn: Ein Einsteiger im Zustellungsdienst verdiene monatlich 3700 Franken, bei 80 Prozent sei das dann nur noch 2950 Franken. Ein Briefträger mit fünfjähriger Erfahrung käme dann auf 3330 statt 4150 Franken.

«Das sind unakzeptable Lohn- und Anstellungsbedingungen. Sie führen dazu, dass bei der Post eine grosse Anzahl von prekarisierten Teilzeit-Jobs entstehen», wird Fritz Gurtner, Sektorleiter Logistik von syndicom im Communiqué zitiert.

Syndicom

rüttelt am Zustellschluss

Die syndicom-Delegierten forderten deshalb an ihrer Versammlung in Bern konkrete Massnahmen, um möglichst viele Vollzeitstellen bei den Briefboten zu erhalten. Der momentan gültige Zustellschluss Mittag müsse auf später verschoben werden. Im Communiqué wird von einer Ausdehnung der Frist um etwa zwei Stunden gesprochen, bis die Briefpost in den privaten Briefkästen sein muss.

In der heutigen Zeit sei das kein Problem, da ein Grossteil der Erwerbstätigen am Morgen aus dem Hause gehe und den Briefkasten erst am Abend leere, schreibt syndicom. Trotzdem will die Gewerkschaft keine Zustellung in den Abendstunden.

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