Der Agrokonzern Syngenta hat laut Polizeiangaben Strafanzeige gegen vier Greenpeace-Aktivisten eingereicht. Diese waren am Morgen auf ein Syngenta-Gebäude in Basel geklettert, um ein Verbot bienenschädlicher Pestizide zu fordern.
Die Kletterer hängten an der Fassade ein rund 20 auf 10 Meter grosses Banner auf, um auf das Anliegen gut sichtbar aufmerksam zu machen. Wie ein Greenpeace-Sprecher der Nachrichtenagentur sda mitteilte, hat Syngenta danach den Haupteingang des betreffenden Areals geschlossen.
Im Visier hat die Umweltorganisation insbesondere Thiametoxam. Mit diesem für Bienen tödlichen Pestizid der Neonicotinoide-Typs mache Syngenta Milliardenumsätze, wolle diese indes nicht beziffern. Bienen seien für Landwirtschaft und Ökosystem unentbehrlich; die EU plane deshalb die für Bienen gefährlichsten Pestizide zu verbieten.
Syngenta gibt sich bienenfreundlich
Syngenta anerkenne die Sorge um die Bienen, teilte der Konzern am Mittag mit. Er verwahre sich aber gegen illegale Aktionen, welche die Sicherheit von Menschen gefährdeten. Darauf, die kletternden Aktivisten herunterzuholen, sei verzichtet worden, sagte ein Polizeisprecher.
Syngenta betont Gesprächsbereitschaft. Doch die wahren Gründe für das Bienensterben seien nicht Pestizide, sondern Viren, Krankheiten sowie der Verlust von Lebensraum und Nahrungsquellen. Bienensterben korrelierten zudem mit dem Vormarsch der Varroa-Milbe.