Der weltgrösste Agrochemiekonzern Syngenta will in Afrika markant expandieren. Dazu investiert er in den nächsten zehn Jahren eine halbe Milliarde Dollar auf dem Kontinent und stellt 700 Landwirtschaftsspezialisten ein.
Diese sollen afrikanischen Bauern helfen, mehr produzieren zu können. Afrika habe das Potential, nicht nur seine eigene wachsende Bevölkerung zu ernähren, sondern auch ein bedeutender Exporteur von Nahrungsmitteln zu werden, schrieb Syngenta am Freitag in einem Communiqué.
Neben den Agrarspezialisten sollen der Ausbau von Vertriebsnetzen, Logistik und Produktionsanlagen in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern sowohl Kleinbauern als auch Grossbetrieben einen besseren Zugang zu Technologien verschaffen. Das Ziel über diesen Zeitraum von zehn Jahren sei es, über 5 Millionen Landwirte zu erreichen.
Die Schwerpunkte lägen in Äthiopien, Ghana, Elfenbeinküste, Kenia, Mosambik, Nigeria und Tansania, sagte Syngenta-Sprecher Daniel Braxton auf Anfrage.
Umsatz vervielfachen
Die Produktivität der Landwirtschaft solle um mehr als die Hälfte erhöht werden. Gleichzeitig wolle man aber auch das Anbaupotential der Böden erhalten, hiess es in der Mitteilung weiter. Dazu stelle Syngenta den Bauern Wissen, Werkzeuge, Technologien und Dienstleistungen bereit.
Damit baut der Konzern sein Geschäft in Afrika massiv aus: Das Ziel sei, in zehn Jahren einen Umsatz von 1 Mrd. Dollar zu erwirtschaften, schreibt Syngenta. Im vergangenen Jahr setzte Syngenta deutlich weniger als 400 Mio. Dollar in Afrika um und beschäftigte dort rund 300 Mitarbeiter.
Insgesamt hat Syngenta mit Saatgut und Pflanzenschutzmitteln im vergangenen Jahr dank den boomenden Schwellenländern deutlich mehr verdient. Der Konzernumsatz legte um 14 Prozent auf 13,3 Mrd. Dollar zu. Der Reingewinn kletterte ebenfalls um 14 Prozent auf 1,6 Mrd. Dollar.