Nach fast zweiwöchiger Demonstration vor dem Bundesamt für Migration (BFM) in Wabern bei Bern haben syrische Asylbewerber am späten Freitagabend ihr Protestcamp aufgelöst. In Gesprächen habe Vertrauen hergestellt werden können, sagte eine BFM-Sprecherin am Samstag.
Das Bundesamt habe den Protestierenden zugesichert, den Pendenzenberg bei den Asylgesuchen möglichst schnell abzubauen, sagte BFM-Sprecherin Gaby Szöllösy. Die Behörden setzten alles daran, über 2009 und 2010 eingereichte Gesuche bis Ende 2013 zu entscheiden.
Gesuche, die nach 2010 eingereicht wurden, sollen möglichst bis Ende 2014 behandelt werden, sagte die Sprecherin weiter – unter dem Vorbehalt, dass es keinen grossen Anstieg neuer Asylgesuche gebe.
Die syrischen Asylbewerber, die sich teils seit Jahren in der Schweiz aufhielten, hatten die lange Dauer der Asylverfahren und die damit verbundene Unsicherheit kritisiert. Sie wurden dabei auch von Hilfswerken unterstützt.
Die Behörden hätten Verständnis für die schwierige Situation der Syrer, sagte die BFM-Sprecherin. Der Rückstand bei der Behandlung syrischer und anderer Asylgesuche sei auf die Verdoppelung der Anzahl der Gesuche zwischen 2010 und 2012 zurückzuführen.
Syrer sprechen von «Erfolg»
Die nun gefundene Vertrauenslösung zwischen dem BFM und den protestierenden Syrern sei im gesetzlichen Rahmen und erfolge nach dem Prinzip der Gleichbehandlung, unterstrich die BFM-Sprecherin.
Die Syrer selber bezeichneten ihr Protest-Camp als «erfolgreich». Endlich habe das Warten ein Ende, und endlich habe man Aussicht, ein normales Leben zu führen, teilten sie mit.
Die Gruppe syrischer Asylbewerber, darunter auch Kinder, campierte seit dem 9. September vor dem BFM-Gebäude in der Gemeinde Köniz. Einige Aktivisten traten zwischenzeitlich auch in den Hungerstreik.
Laut der BFM-Sprecherin haben täglich Gespräche stattgefunden. Das Amt sei um die Gesundheit der Asylsuchenden sehr besorgt gewesen und nun erleichtert, «dass die Manifestation in Würde und gegenseitigem Respekt» habe beendet werden können.