Russland liefert nach Angaben der Regierung in Damaskus weiterhin Waffen nach Syrien. „Wir haben Verträge, die vor der Krise unterzeichnet wurden, und Russland erfüllt seine Verpflichtungen“, sagte der syrische Vize-Ministerpräsident Kadri Dschamil dem russischen Radiosender „Moskauer Echo“.
Geliefert würden verschiedene Arten von Waffen, sagte Dschamil, ohne Einzelheiten zu nennen. Die Waffen, die „für die täglichen Aufgaben der Armee“ nötig seien, könne die syrische Industrie allerdings selbst fertigen, sagte Dschamil: Die Lager seien voll mit automatischen Waffen, diese müssten nicht eingekauft werden. Syrien stellt unter anderem Kalaschnikow-Schnellfeuerwaffen her.
Dennoch nannte der Vize-Regierungschef die russischen Lieferungen unentbehrlich für die Verteidigung der Souveränität des Landes. Es bestehe nach wie vor die Gefahr einer israelischen Aggression, und Syrien wolle das Gleichgewicht bewahren.
Syrien werde den Kauf russischer Rüstungsgüter beenden, wenn die USA keine Waffen mehr an Israel lieferten. Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hatte Ende vergangenen Jahres gesagt, die Rüstungslieferungen an Damaskus gründeten auf Vereinbarungen aus der Sowjetzeit.
In Syrien hat sich der Aufstand gegen die Führung um Präsident Baschar al-Assad zu einem blutigen Bürgerkrieg entwickelt. Seit Beginn der Auseinandersetzungen im März 2011 wurden nach UNO-Angaben bereits mehr als 60’000 Menschen getötet.