Die seit Wochen diskutierte internationale Syrien-Konferenz wird nach Einschätzung von US-Aussenminister John Kerry nicht vor September stattfinden. Die Zeit für Beratungen zwischen den USA und Russland sei zu knapp.
Bei seinem Treffen mit dem russischen Aussenminister Sergej Lawrow am Rande des ASEAN-Aussenministertreffens in Bruneis Hauptstadt Bandar Seri Begawan habe Einigkeit bestanden, «dass die Konferenz besser bald als später stattfindet», sagte Kerry am Dienstag. Beide Seiten fühlten sich «dem Genf-Prozess ernsthaft, mehr als ernsthaft verpflichtet».
Der Juli komme für die Konferenz über mögliche Auswege aus dem Bürgerkrieg in Syrien wegen ausstehender Beratungen zwischen Washington und Moskau allerdings nicht in Frage. Der August sei «sehr schwierig für die Europäer und andere», fügte Kerry in Anspielung auf die Sommerferien hinzu. Das Treffen «könnte irgendwann danach» stattfinden.
Es gehe darum, «an einer friedlichen Lösung zu arbeiten, weil eine friedliche Einigung der beste Weg ist, den Staat Syrien zu retten und die Zerstörung einzudämmen», sagte Kerry weiter.
Zunächst für Mai angesetzt
Anfang Mai hatten Russland, das zu den letzten Unterstützern des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad zählt, und die USA, die auf Seiten der syrischen Aufständischen stehen, die Ausrichtung einer Syrien-Konferenz in Genf vereinbart. Eigentlich sollte sie noch im selben Monat stattfinden, später war von Juni die Rede.
In dem Bürgerkrieg wurden nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte seit März 2011 bereits mehr als 100’000 Menschen getötet.