Syrische Truppen haben ihre Offensive gegen die Gegner des Regimes von Präsident Assad fortgesetzt. Nach der Oppositionshochburg Homs nahm das Militär am Dienstag die Stadt Hama unter heftigen Beschuss.
Nach Angaben von Oppositionellen gingen Schlägertrupps von Präsident Baschar al-Assad von Haus zu Haus und verhafteten Menschen. Der Strom sei ausgeschaltet, Telefon und Internet funktionierten nicht mehr. Bei der Stürmung der Stadt seien mindestens drei Menschen getötet und mehrere Dutzend verletzt worden.
Auch beim jüngsten Vorstoss der syrischen Truppen auf die Stadt Homs waren am Montag nach Angaben von Bewohnern und Aktivisten erneut Zivilisten getötet worden. Unter den Opfern befänden sich auch zwei Frauen und ein achtjähriges Kind, hiess es. Ein Bewohner sagte in einem Telefonat, es habe auch Festnahmen und Plünderungen gegeben.
Allein in der vergangenen Woche wurden nach Angaben der syrischen Menschenrechtsorganisation Sawasiah mindestens 100 Menschen in Homs getötet. Die meisten seien beim Panzerbeschuss des Viertels Bab Amro ums Leben gekommen.
Eine Überprüfung der Angaben ist nicht möglich. Syrien verweigert unabhängigen Medien den Zugang weitgehend.
Mindestens 3500 Tote
Nach jüngsten Angaben der UNO kamen bei den seit sieben Monaten andauernden Protesten bisher mindestens 3500 Menschen ums Leben. Eine Sprecherin des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sagte am Dienstag in Genf, es handle sich um eine vorsichtige Schätzung, die auf glaubwürdigen Quellen beruhe.
Die Regierung in Damaskus hat erklärt, ihr Kampf richte sich gegen militante Islamisten und bewaffnete Banden. In den Kämpfen seien 1100 Soldaten und Polizisten getötet worden.