Syriens Präsident Assad droht Arabischer Liga mit Blutbad

Der syrische Präsident Baschar al-Assad hat den Arabern mit einem Blutbad gedroht, falls sie Truppen in sein Land schicken sollten. Das stolze syrische Volk werde keine ausländische Einmischung dulden, sagte ein Regierungssprecher am Dienstag.

Präsident Assad spricht Mitte Januar zu seinen Anhängern (Archiv) (Bild: sda)

Der syrische Präsident Baschar al-Assad hat den Arabern mit einem Blutbad gedroht, falls sie Truppen in sein Land schicken sollten. Das stolze syrische Volk werde keine ausländische Einmischung dulden, sagte ein Regierungssprecher am Dienstag.

„Es wäre bedauerlich, wenn arabisches Blut auf syrischem Boden vergossen würde, um ausländischer Interessenpolitik zu dienen, nachdem die Verschwörung gegen Syrien offensichtlich geworden ist“, sagte der Regierungssprecher der staatlichen Nachrichtenagentur Sana.

Der Emir von Katar, Scheich Hamad bin Chalifa al-Thani, hatte am vergangenen Wochenende in einem Interview gesagt, möglicherweise müsse man arabische Truppen nach Syrien schicken, um das Blutvergiessen dort zu beenden. Katar hat den Vorsitz im Syrien-Komitee der Arabischen Liga, das am Sonntag über weitere Massnahmen beraten will.

Russland legt Syrien-Resolution vor

Auch im UNO-Sicherheitsrat, wo die Vetomacht Russland seit Monaten Strafmassnahmen gegen Syrien blockiert, soll erneut darüber gesprochen werden, wie der blutige Konflikt beendet werden kann. Russland legte einen eigenen Resolutionsentwurf vor, der allerdings kaum Chancen hat, akzeptiert zu werden.

„Der jüngste russische Resolutionsentwurf geht aus unserer Sicht nicht weit genug“, sagte der deutsche Aussenminister Guido Westerwelle. Ein Sprecher des französischen Aussenministeriums sagte, der Entwurf sei keine adäquate Antwort auf die reale Situation in Syrien.

Russland kritisiert „einseitige“ Verurteilung

Es sei bedauerlich, dass der Westen den russischen Entwurf abändern wolle, sagte der russische Vize-Aussenminister Gennadi Gatilow nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax. Russland ist ein wichtiger Waffenlieferant des syrischen Regimes und unterhält im syrischen Hafen Tartus eine Militärbasis.

Moskau hatte wiederholt eine „einseitige“ Verurteilung Assads abgelehnt und Aufständische als „Extremisten“ kritisiert. Entsprechende Resolutionsentwürfe, die Russland Ende 2011 vorgelegt hatte, waren deshalb bei den Europäern und den USA auf Ablehnung gestossen. Den neuen Entwurf wollte der Sicherheitsrat noch am (heutigen) Dienstag diskutieren.

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