Die syrische Armee hat nach Angaben von Aktivisten am Sonntagmorgen neue Angriffe gegen Rebellen in mehreren Stadtteilen der Hauptstadt Damaskus und der Wirtschaftsmetropole Aleppo gestartet.
In Damaskus rücke die Armee mit Panzern in den umkämpften Stadtteil Barse ein, es gebe heftige Gefechte, erklärte die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Auch in dem vornehmen Stadtteil Masse werde gekämpft. Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP hörten in Masse eine Explosion.
In Aleppo im Norden Syriens versuchte die Armee vom Morgengrauen an, die Kontrolle über den Stadtteil Salaheddin wiederzuerlangen, wie ein Aktivist telefonisch sagte. In Aleppo wird seit Freitag gekämpft.
Die aus Deserteuren zusammengesetzte Freie Syrische Armee konnte Aktivisten zufolge die Kontrolle über Salaheddin gewinnen. Die Rebellen kontrollieren demnach auch teilweise drei weitere Stadtteile.
Aktivisten veröffentlichten auf der Videoplattform YouTube eine Stellungnahme des Rebellenkommandanten Oberst Abdul Dschabbar Mohammed Akidi. Darin erklärt er, eine Operation zur Befreiung von Aleppo habe begonnen.
Bei der Gewalt in Syrien waren am Samstag nach neuen Angaben der Beobachtungsstelle für Menschenrechte 164 Menschen getötet worden. Demnach handelte es sich um 86 Zivilisten, 49 Soldaten und 29 Rebellen.
Treffen der Arabischen Liga
Die Arabische Liga will am späten Sonntagabend in der katarischen Hauptstadt Doha über die Krise in Syrien beraten. Das Syrien-Komitee der Liga soll sich dabei auf Aussenminister-Ebene treffen, hiess es am Sonntag in Kairo am Sitz der Organisation.
Beobachter gehen davon aus, dass die Teilnehmer heftige Kritik am Friedensplan des UNO-Vermittlers Kofi Annan üben werden. Ägyptischen Medien zufolge reiste der Generalsekretär der Liga, Nabil al-Arabi, bereits am Samstagabend nach Doha.