In der Nähe von Damaskus soll es zu einem erneuten Blutbad gekommen sein. In Dschaidet Artus südwestlich der Hauptstadt sollen syrische Sicherheitskräfte am Mittwoch bei einer Razzia rund 100 junge Menschen festgenommen haben.
Sie seien zu einer Schule gebracht und dort gefoltert worden, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag in London.
Am Donnerstagmorgen seien dann die Leichen von 43 Menschen gefunden worden, einige von ihnen seien hingerichtet worden, hiess es in der Mitteilung der Beobachtungsstelle. Sie hatte zunächst von 28 Toten bei der Razzia gesprochen.
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete am Donnerstag unter Berufung auf Zivilpersonen und Menschenrechtler von mindestens 35 Toten.
Das syrische Staatsfernsehen berichtete unterdessen, Dutzende „Terroristen“ hätten sich ergeben oder seien getötet worden, als die Armee eine Razzia in dem Vorort unternommen habe.
Angriff auf Flughafen
In der Nähe von Aleppo sollen syrische Rebellen nach Angaben von Aktivisten einen Militärflughafen des Regimes angegriffen haben. Dabei setzten sie am Donnerstag auch einen Panzer ein, den sie zuvor von den Regimetruppen erbeutet hatten.
Dies teilten die Syrischen Menschenrechtsbeobachter in London mit. Am Militärflughafen Minag, 30 Kilometer nordwestlich von Aleppo, sind nach diesen Angaben jene Helikopter stationiert, mit denen die Regimetruppen die Stellungen der Aufständischen in Aleppo beschiessen.
Bei einem Gefecht an der syrisch-jordanischen Grenze wurden am frühen Morgen zwei syrische Flüchtlinge und ein jordanischer Soldat verletzt. Syrische Truppen hätten auf eine jordanische Grenzpatrouille geschossen, die auf der jordanischen Seite den Übergang der syrischen Zivilisten beobachtete, berichteten Sicherheitskreise und Ärzte im jordanischen Grenzort Ramtha.
Es war der dritte Zusammenstoss zwischen syrischen und jordanischen Soldaten dieser Art. Die syrischen Truppen schiessen immer wieder auf Syrer, die aus ihrem Land flüchten wollen.