Syrische Beobachtungsstelle meldet heftigste Kämpfe seit März 2011

Die syrische Hauptstadt Damaskus ist am Sonntag von den heftigsten Kämpfen seit dem Beginn der Rebellion im März 2011 erschüttert worden. Von den Kämpfen betroffen waren die Viertel Tadamon, Kafar Sussa, Nahr Aischa und Sidi Kadad.

Syrische Regierungssoldaten (Symbolbild) (Bild: sda)

Die syrische Hauptstadt Damaskus ist am Sonntag von den heftigsten Kämpfen seit dem Beginn der Rebellion im März 2011 erschüttert worden. Von den Kämpfen betroffen waren die Viertel Tadamon, Kafar Sussa, Nahr Aischa und Sidi Kadad.

Es habe in mehreren Stadtvierteln bewaffnete Auseinandersetzungen gegeben, sagte der Chef der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London, Rami Abdel Rahman. „Die Sicherheitskräfte versuchen die Kontrolle über die Viertel zurückzugewinnen, aber sie schaffen es vorerst nicht“, sagte Rahman.

Die Beobachtungsstelle gab die Zahl der am Sonntag in Syrien bei politischer Gewalt Getöteten mit 55 an, darunter 25 Zivilisten, zwölf Aufständische und 18 Soldaten. Für Samstag kam die Stelle auf eine Gesamtzahl von 115 Getöteten.

Syrien äussert sich zu Tremseh

Die syrische Regierung wies jede Schuld an dem Blutbad in dem Dorf Tremseh von sich. Der Sprecher des Aussenministeriums, Dschihad al-Makdisi, sagte am Sonntag vor den Medien in Damaskus, die Armee habe in dem Dorf am vergangenen Donnerstag 37 Kämpfer getötet.

Bei der Operation seien nur zwei Zivilisten ums Leben gekommen. Die Kämpfer der Opposition hätten vor dem Angriff in dem Bezirk Menschen entführt und die Bevölkerung terrorisiert.

Die Opposition hatte am Freitag erklärt, in dem Dorf nahe der Stadt Hama seien mehr als 200 Menschen getötet worden. Die UNO-Beobachter sind der Auffassung, dass sich der Angriff hauptsächlich gegen Deserteure und Aktivisten gerichtet habe.

Makdisi sagte weiter, die Regierung habe bei dem Angriff keine Flugzeuge, Helikopter, Panzer oder Artillerie eingesetzt. Die Armee habe lediglich Truppentransporter und leichte Waffen wie Panzerabwehrraketen benutzt.

Artilleriegeschosse und Granaten

Die gegenteilige Behauptung des Syrien-Sondergesandten Kofi Annan sei „sehr übereilt“ gewesen und entspreche nicht den Fakten, sagte der Sprecher. Annan hatte in einem Brief an den UNO-Sicherheitsrat nach der Stürmung der Kleinstadt durch die syrische Armee am Donnerstag den Einsatz von „Artillerie, Panzern und Helikoptern“ kritisiert.

Diese Darstellung war von den UNO-Beobachtern vor Ort bestätigt worden. Bei der Untersuchung vor Ort seien Artilleriegeschosse und Granaten gefunden worden, über die nur die Streitkräfte von Präsident Baschar al-Assad verfügten, teilten die Beobachter mit.

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