Das gesamte syrische Chemiewaffenarsenal ist nunmehr unter Verschluss. Wie die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) am Donnerstag in Den Haag bekannt gab, sind die rund tausend Tonnen chemischer Waffen und Kampfstoffe sicher versiegelt.
«Alle Chemikalien-Lager und alle Chemie-Waffen sind versiegelt, mit Siegeln, die nicht gebrochen werden können», sagte OPCW-Sprecher Christian Chartier. Zuvor hatte es von Seiten der OPCW bereits geheissen, die Produktionsstätten für die Waffen seien funktionsuntüchtig gemacht worden.
Rechtzeitig vor dem Ablauf der Frist des UNO-Sicherheitsrats am Samstag seien auch die letzten Anlagen unbrauchbar gemacht worden, sagte ein OPCW-Vertreter am Vormittag. Der UNO-Sicherheitsrat hatte im September die Zerstörung aller syrischen Chemiewaffen angeordnet; Syrien hatte sich bereit erklärt, dem Folge zu leisten.
Die Inspektoren gingen davon aus, dass «sie alle von Syrien angegeben Anlagen zur Produktion und zum Mischen und Füllen von Waffen sowie deren Zerstörung kontrolliert haben». Angesichts der Fortschritte seien zur Zeit keine weiteren Inspektionen geplant.
Vernichtung der Waffen bis Mitte 2014
Mit der Stilllegung der Produktionsanlagen vor dem 1. November ist nach Angaben der OPCW das erste Ziel der Vernichtung des syrischen C-Waffenarsenals erreicht. Nach der Resolution des UNO-Sicherheitsrates muss Syrien bis Mitte 2014 auch alle Chemiewaffen vernichtet haben.
Bis zum 15. November muss nun der Exekutivausschuss der Behörde dem von Syrien vorgelegten Plan zur Vernichtung aller C-Waffenbestände zustimmen. In Syrien tobt seit zweieinhalb Jahren ein Aufstand gegen die Herrschaft von Präsident Baschar al-Assad. Bei den Kämpfen sollen mehr als 100’000 Menschen getötet worden sein.