Syrische Rebellen greifen Stützpunkt der Luftwaffe in Idlib an

Die Aufständischen in Syrien haben verstärkt Einrichtungen der Luftwaffe angegriffen und im Norden des Landes militärische Erfolge erzielt. Für mehrere Stunden brachten die Rebellen eine Flugabwehrstellung in der Region Idlib unter ihre Kontrolle.

Ein Kämpfer der Rebellen zwischen zerstörten Gebäuden in Aleppo (Bild: sda)

Die Aufständischen in Syrien haben verstärkt Einrichtungen der Luftwaffe angegriffen und im Norden des Landes militärische Erfolge erzielt. Für mehrere Stunden brachten die Rebellen eine Flugabwehrstellung in der Region Idlib unter ihre Kontrolle.

Am Morgen griffen die Aufständischen nach Angaben der in London ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte die Luftwaffenbasis Duila an. Dabei sei ein Offizier der Regierungstruppen getötet worden, unter den Angreifern habe es acht Verletzte gegeben.

Laut einem Video, das die Rebellen veröffentlichten, nahmen die Kämpfer ein Waffenlager auf dem Stützpunkt ein, konnten dort jedoch keine schweren Waffen erbeuten. Nach Gegenangriffen aus der Luft hätten sich die Aufständischen zurückgezogen.

Nach Angaben der oppositionsnahen Beobachtungsstelle befindet sich inzwischen ein Gebiet im Umkreis von rund 25 Kilometern um die Stadt Sarakeb in der Provinz Idlib herum in der Hand der Rebellen. Sie berichteten auch von Kämpfen in der Stadt Duma, bei denen 21 Soldaten getötet worden seien.

In Idlib habe es zudem Gefechte um den Militärflughafen Taftanas gegeben, von dem aus Militärhelikopter starteten, um umliegende Städte anzugreifen, teilten die Londoner Aktivisten mit. Die syrische Armee hatte zuletzt verstärkt auf Luftangriffe gesetzt, um die Rebellen zurückzutreiben.

Gräueltaten beider Seiten

Ebenfalls am Samstag veröffentlichte die Beobachtungsstelle weitere Videos von Gräueltaten aus den Kampfgebieten, die im Juli und Februar entstanden sein sollen. Das erste zeigt, wie Milizionäre in der Region Lattakia im Nordwesten getöteten Rebellen die Ohren abschneiden. Auf dem zweiten Video ist zu sehen, wie Bewaffnete mit syrischen Militäruniformen in der Region Daraa wehrlose Aufständische niederstrecken.

Der Organisation war das Material eigenen Angaben nach von Aufständischen zugespielt worden, nachdem ein Video von Hinrichtungen gefangener syrischer Soldaten durch Rebellen vor zwei Tagen grosse Empörung ausgelöst hatte.

Das UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte hatte am Freitag eine Untersuchung zu dem Video mit den Hinrichtungen angekündigt. Bei der Tat handle es sich „sehr wahrscheinlich“ um ein Kriegsverbrechen, sagte ein Sprecher.

Treffen von Oppositionsgruppen

Am Sonntag treffen sich unter der Schirmherrschaft der Arabischen Liga in Doha, der Hauptstadt von Katar, der Syrische Nationalrat und andere Oppositionsgruppen. Dabei soll der Grundstein für einen Zusammenschluss der Oppositionsgruppen unter einem international anerkannten Dach gelegt werden.

Nach unbestätigten Berichten könnten die Teilnehmer zudem eine Exilregierung ausrufen, an deren Spitze der seit langem zur Opposition zählende Riad Seif stehen würde.

Nächster Artikel