Drei syrische Rebellengruppen haben die Rückeroberung der Stadt Al-Bab im Norden Syriens von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gemeldet.
«Wir verkünden die Befreiung der gesamten Stadt Al-Bab und gehen nun an die Räumung der Minen in den Wohnvierteln», sagte der Kommandant der Rebellengruppe Sultan Murad, Ahmad Othman, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Auch die amtliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu bestätigte die Einnahme.
Die Freie Syrische Armee (FSA) habe mit Unterstützung türkischer Truppen das Stadtzentrum von Al-Bab eingenommen, meldete Anadolu. Die türkische Armee und verbündete syrische Rebellen belagern die Stadt im Nordosten Aleppos bereits seit Wochen.
Zuletzt meldeten türkische Militär- und Regierungsvertreter wiederholt Erfolge, doch dauerten die Kämpfe mit den Dschihadisten danach weiter an.
Der Kommandant Saif Abu Bakr von der Rebellengruppe al-Hamsa sagte AFP, sie hätten am Mittwoch das Stadtzentrum und das Hauptquartier der IS-Miliz erobert. Daraufhin sei der Widerstand der Dschihadisten zusammengebrochen, so dass der Einsatz am Morgen abgeschlossen worden sei. Der Rebellenführer Abu Dschaafar von Liwa al-Mutassem sagte, die «Säuberung» der Stadt werde in wenigen Stunden beendet sein.
Beobachtungsstelle relativiert
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte dagegen, die Rebellen hätten knapp die Hälfte der Stadt erobert, doch befänden sich weiter IS-Kämpfer in Al-Bab. Die oppositionsnahe Organisation mit Sitz in Grossbritannien bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk von Aktivisten vor Ort. Für Medien sind die Angaben zumeist nur schwer zu überprüfen.
Im August hatte die FSA den Feldzug gegen den IS in Al-Bab und im Grenzgebiet zur Türkei begonnen. Damit soll auch verhindert werden, dass sich die Kurdenmiliz, die ebenfalls den IS bekämpft, dort festsetzt. Die Türkei betrachtet die Kurdenmiliz als verlängerten Arm der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK.