Syrische Rebellen haben nach Angaben von Aktivisten zwei Dörfer in der demilitarisierten Zone zwischen Syrien und den israelischen Stellungen auf den Golanhöhen eingenommen. Die Aufständischen kontrollieren nun Bir Ajam und Barika.
Dies teilte die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London mit. „Regierungstruppen sind nun bemüht, die Dörfer zurückzuerobern. Deswegen beschiessen sie das Gebiet heftig mit Granaten“, sagte Aktivist Rami Abdel Rahman der Nachrichtenagentur dpa. Nach Angaben eines anderen Aktivisten rückten die Rebellen im Gebiet weiter vor.
Der von Israel 1967 eroberte Golan war zuletzt wiederholt von Geschossen aus Syrien getroffen worden. Vor gut einer Woche waren syrische Kampfpanzer vorübergehend in die Pufferzone eingedrungen, um dort syrische Rebellen zu bekämpfen.
Die Lage spitzte sich zwischenzeitlich dramatisch zu. Die israelische Armee auf den Golanhöhen feuerte gezielt auf Kampfverbände in Syrien. Das israelische Militär legte zudem Beschwerde bei der UNO-Beobachtertruppe ein, die die Pufferzone zwischen beiden Ländern kontrolliert.
Für die Einnahme der beiden Dörfer gab es zunächst keine unabhängige Bestätigung. Auch die UNO-Beobachtertruppe äusserte sich zunächst nicht.
Luftangriffe nahe der türkischen Grenze
Auch an der Grenze zur Türkei beruhigte sich die Lage kaum. Den dritten Tag in Folge griff die syrische Luftwaffe Stellungen der Rebellen in Ras al-Ain nahe der Grenze zur Türkei an.
Gebäude erzitterten, Rauchsäulen stiegen auf, berichtete ein Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters. Tausende Menschen sind bereits in Folge der Kämpfe im von Kurden und Arabern bewohnten Nordosten Syriens in die Türkei geflohen.
Wegen der Kämpfe sind in der Türkei drei Grenzdörfer evakuiert worden. Damit solle verhindert werden, dass die Menschen in Mitleidenschaft gezogen würden, wenn die Gefechte bis in die Türkei übergreifen sollten, berichteten mehrere türkische Medien.
Der türkische Verteidigungsminister Ismet Yilmaz warnte das Assad-Regime vor einer Verletzung des Luftraums. „Auf syrische Flugzeuge oder Helikopter, die unseren Luftraum verletzen, werden wir die nötige Antwort geben“, zitierte die türkische Nachrichtenagentur Anadolu den Minister.