Die syrische Regierung erhält nach Angaben von Machthaber Baschar al-Assad Informationen über Luftangriffe der US-geführten Militärallianz gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Eine Zusammenarbeit mit dem Bündnis schloss Assad aber aus.
«Manchmal übermitteln sie eine Botschaft. Es gibt Information, aber keinen Dialog», sagte Assad in einem Interview mit der BBC am Dienstag.
Assad hat die im September gestarteten Luftangriffe gegen mutmassliche IS-Stellungen auf syrischem Territorium widerwillig akzeptiert. Sie werden nach seinen Worten aber nicht ausreichen, die radikal-islamistische Organisation zu besiegen.
Dennoch schloss er aus, sich der Anti-IS-Allianz anzuschliessen. «Wir können und wollen nicht, aus einem einfachen Grund: Wir können nicht mit Ländern eine Allianz schliessen, die den Terrorismus unterstützen», sagte er im Interview. Damit bezog er sich auf Hilfe der USA und anderer Koalitionsmitglieder für andere Aufständische in Syrien, die Assad pauschal als «Terroristen» bezeichnet.
Dem syrischen Bürgerkrieg sind seit Beginn der Unruhen vor vier Jahren mehr als 210’000 Menschen zum Opfer gefallen; die Kämpfe trieben Millionen weitere in die Flucht. Vorwürfe von Menschenrechtsorganisationen, das syrische Militär setze unter anderem Fassbomben ein, um in den Rebellenhochburgen möglichst viele Menschen zu töten, wies Assad zurück. «Ich habe nichts davon gehört, dass das Militär Fässer oder womöglich Kochtöpfe einsetzt», sagte er lachend.
Auch für den Einsatz von Chemiewaffen im August 2013 trage seine Regierung keine Verantwortung. «Definitiv nicht», sagte er auf die entsprechende Frage, und fragte zurück: «Wer hat nachgewiesen, wer Gas auf wen geworfen hat?»