Syrische Regime-Truppen erobern strategisch wichtige Stadt

Nach wochenlanger Belagerung hat die syrische Armee zusammen mit der Hisbollah-Miliz die Kleinstadt Kusair nahe der Grenze zum Libanon eingenommen. In der strategisch wichtigen Region kreuzen sich Nachschubwege für Regime und Rebellen.

Syrische Soldaten in der Stadt Kusair (Bild: SANA) (Bild: sda)

Nach wochenlanger Belagerung hat die syrische Armee zusammen mit der Hisbollah-Miliz die Kleinstadt Kusair nahe der Grenze zum Libanon eingenommen. In der strategisch wichtigen Region kreuzen sich Nachschubwege für Regime und Rebellen.

Nach der Einnahme der wochenlang umkämpften Stadt Kusair hat sich die syrische Armee siegesgewiss gezeigt. Die Streitkräfte würden in «allen Ecken Syriens» die Aufständischen «vernichten», erklärte die Armee am Mittwoch.

Die Armee verkündete am Vormittag, sie habe Kusair und die umliegenden Gebiete vollständig unter ihre Kontrolle gebracht. Bei der Einnahme der strategisch wichtigen Kleinstadt seien zahlreiche Rebellen getötet oder festgenommen worden, berichtete das Staatsfernsehen.

Warnung vor Massaker

Die syrische Opposition warnte vor einem Massaker in Kusair. Sie wies auf das Schicksal von Hunderten Verletzten hin, die sich noch in Kusair aufhielten.

Die Rebellen zogen sich nach Angaben von Regimegegnern in der Nacht aus Kusair zurück. Sie hätten dem Ansturm der Angreifer nicht mehr standhalten können, da ihnen allmählich die Munition ausgegangen sei.

Mit der Einnahme Kussairs sicherte sich Assad, der zuletzt mit einer ganzen Reihe von Gegenoffensiven den Druck auf die Rebellen erhöht hatte, einen enormen strategischen Vorteil.

Die Armee kontrolliert nun eine direkte Verbindung zwischen der Hauptstadt Damaskus und den Hochburgen der Assad-Anhänger am Mittelmeer.

Oppositionsführer George Sabra erklärte, die Ereignisse in Kusair seien nur eine «Momentaufnahme». Die Rebellen würden «bis zur Befreiung des ganzen Landes» weiter kämpfen.

USA «überrascht»

Nach dem von französischer Seite bestätigten Einsatz von Chemiewaffen in Syrien gab sich US-Verteidigungsminister Chuck Hagel überrascht. «Ich habe die Beweise nicht gesehen, von denen sie sagen, dass sie (die Franzosen) sie haben», sagte Hagel am Mittwoch in Brüssel.

Der französische Aussenminister Laurent Fabius hatte erklärt, Frankreich habe Beweise dafür, dass in Syrien auch das Nervengift Sarin eingesetzt worden sei.

Das britische Aussenministerium bestätigte am Mittwoch, es gebe eine «wachsende Menge von überzeugenden Beweisen» für den Einsatz von Chemiewaffen durch das Regime in Syrien. «Der Raum für Zweifel wird kleiner», sagte eine Sprecher.

Es sei nun wichtig, dass die UNO uneingeschränkt untersuchen könne, was vor sich gehe, und wie man darauf am besten reagiere. Grossbritanniens Aussenminister William Hague sagte dem Sender BBC, es gebe keine Hinweise, dass Chemiewaffen von den Rebellen eingesetzt worden seien.

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