Die syrische Rettungsorganisation Weisshelme hat mit Freude auf den Oscar für einen Film über ihre Arbeit im Bürgerkrieg reagiert. «The White Helmets» von Orlando von Einsiedel und Joanna Natasegara ist in diesem Jahr die beste Kurz-Dokumentation.
«Wir sind glücklich, dass unsere Opfer gezeigt werden und das Leiden unseres Volkes viele Menschen erreicht hat», sagte der Weisshelme-Sprecher Abdel Rahman Hassan am Montag der Deutschen Presse-Agentur.
Weisshelme-Kameramann Khaled Khatib, der für einen Grossteil der Aufnahmen der Dokumentation verantwortlich war, dankte über Twitter und schrieb: «Ich bin stolz, Teil dieses Teams zu sein, das einen tollen Film gemacht hat.» Weisshelme-Chef Riad Saleh erklärte, die Organisation fühle sich geehrt.
Die Dokumentation des Streaming-Dienstes Netflix erzählt von den freiwilligen Helfern der Weisshelme, die nach Bombenangriffen Opfer aus den Trümmern retten. Die Organisation ist nur in Gebieten der Opposition tätig.
Khatib hatte nach eigenen Angaben geplant, zu der Verleihung zu reisen, und auch bereits ein US-Visum erhalten. Allerdings habe er die Reise nicht antreten können, weil das syrische Regime seinen Pass für ungültig erklärt habe, erklärten die Weisshelme. Ihnen zufolge wollte auch Saleh in die USA reisen. Wegen intensiver Luftangriffe habe er sich aber auf seine Arbeit in Syrien konzentrieren müssen.
Die Weisshelme hatten im vergangenen Jahr den Alternativen Nobelpreis gewonnen. Mehrere Hollywood-Stars und andere Prominente unterstützten auch einen Aufruf, der Organisation den Friedensnobelpreis zu verleihen. Syriens Regierung wirft ihr hingegen enge Verbindungen zum syrischen Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida vor.