Syrische Sicherheitskräfte töten über 20 Zivilisten

Truppen des syrischen Regimes haben am Freitag bei mehreren Protestkundgebungen das Feuer auf Demonstranten eröffnet. Sie sollen nach Angaben des Syrische Observatoriums für Menschenrechte mindestens 24 Menschen erschossen haben, darunter mehrere Kinder.

Rauch steigt auf in Homs nach einem Anschlag auf eine Öl-Pipeline (Archiv) (Bild: sda)

Truppen des syrischen Regimes haben am Freitag bei mehreren Protestkundgebungen das Feuer auf Demonstranten eröffnet. Sie sollen nach Angaben des Syrische Observatoriums für Menschenrechte mindestens 24 Menschen erschossen haben, darunter mehrere Kinder.

Demnach fielen in den Städten Homs, Deir al Sur und den südlichen Vorstädten von Damaskus Schüsse. In Daraa nahe der jordanischen Grenze fielen Telefon und Internet aus. In Homs wurden zwei Jungen im Alter von zehn und zwölf Jahren in der Nähe von Kontrollposten der Armee erschossen.

Homs gilt als eine der Hochburgen des neun Monate andauernden Aufstands gegen das Regime von Baschar al-Assad, dessen Familie das Land seit mehr als 40 Jahren regiert. Nach UNO-Angaben sind bei der Niederschlagung der Proteste bislang mindestens 4000 Menschen ums Leben gekommen.

Das Land ist weitgehend isoliert. Auch die traditionell guten Beziehungen zu anderen arabischen Ländern und der Türkei sind auf einem Tiefpunkt angelangt.

Davutoglu verschärft Rhetorik

Der türkische Aussenminister Ahmet Davutoglu warnte Syrien am Freitag scharf vor weiterer Gewaltanwendung. Sollten sich die Einsätze gegen Regimegegner zur Bedrohung für die regionale Sicherheit entwickeln, werde die Türkei nicht tatenlos zuschauen.

Wenn eine Regierung ihr eigenes Volk bekämpfe und vertreibe und damit sowohl die eigene Sicherheit als auch die Sicherheit der Türkei gefährde, habe Ankara die Verantwortung und die Macht zu sagen: „Nun ist aber genug.“

Der Vorsitzende des von der syrischen Opposition gebildeten Übergangsrats, Burhan Ghalioun, bat am Freitag um humanitäre und finanzielle Hilfe. Die europäischen Staaten müssten das brutale Vorgehen des syrischen Machthabers gegen sein Volk verurteilen, sagte Ghalioun nach einem Gespräch mit dem österreichischen Aussenminister Michael Spindelegger in Wien.

Die UNO-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay beklagte die Tatenlosigkeit des Sicherheitsrates angesichts der Gewalt in Syrien. Durch ein entschlossenes Handeln hätten Menschenleben gerettet werden können, sagte Pillay bei einer Pressekonferenz am Freitag in New York.

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