Systemrelevante Versicherer sollen Auflagen erhalten

Grosse und weltweit vernetzte Versicherungskonzerne müssen nach dem Willen ihrer Aufsichtsbehörden künftig mehr Kapital vorhalten. Der Finanzstabilitätsrat (FSB) der G20-Staaten legte am Donnerstag vor dem Gipfel der G20-Finanzminister eine erste Liste von systemrelevanten Versicherern vor.

Axa gehört zu den systemrelevanten Versicherungen (Archiv) (Bild: sda)

Grosse und weltweit vernetzte Versicherungskonzerne müssen nach dem Willen ihrer Aufsichtsbehörden künftig mehr Kapital vorhalten. Der Finanzstabilitätsrat (FSB) der G20-Staaten legte am Donnerstag vor dem Gipfel der G20-Finanzminister eine erste Liste von systemrelevanten Versicherern vor.

Neun Versicherungsgesellschaften, die nach Auffassung der Aufseher das ganze Finanzsystem ins Wanken bringen könnten, müssen als erstes damit rechnen, dass die Aufseher ihnen strengere Eigenkapitalvorschriften machen als bisher.

Auf der Liste stehen die deutsche Allianz die US-amerikanischen Versicherer AIG, MetLife und Prudential Financial , die italienische Generali, die britischen Versicherer Aviva und Prudential, die französische Axa sowie die chinesische Ping An.

Bei ihnen ist den Aufsehern weniger die Grösse des angestammten Versicherungsgeschäfts ein Dorn im Auge, sondern der Umfang des Geschäfts, das sie ausserhalb des Kerngeschäfts betreiben. Wenn sie in eine Schieflage geraten, könnte das Schockwellen an den Finanzmärkten auslösen.

Die Liste soll künftig jedes Jahr aktualisiert werden. Ob auch Rückversicherungskonzerne wie die Münchener Rück oder Swiss Re systemrelevant sein können, will der FSB erst in einem Jahr entscheiden.

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