Tabula rasa am Kantonsspital Baselland: CEO und Präsident weg

Im Führungsgebälk des Kantonsspitals Baselland (KSBL) kracht’s gewaltig: Jetzt kostet der Machtkampf Spitaldirektor Heinz Schneider und Verwaltungsratspräsident Dieter Völlmin den Job. Beide Abgänge wurden am Donnerstagmittag bekannt gegeben.

Im Führungsgebälk des Kantonsspitals Baselland (KSBL) kracht’s gewaltig: Jetzt kostet der Machtkampf Spitaldirektor Heinz Schneider und Verwaltungsratspräsident Dieter Völlmin den Job. Beide Abgänge wurden am Donnerstagmittag bekannt gegeben.

Nach anhaltende Negativschlagzeilen zu diversen Abgängen beim führenden medizinischen Personal namentlich am umstrittenen Standort Bruderholz des KSBL hat der Verwaltungsrat am Donnerstag CEO Schneider entlassen. Das Vertrauensverhältnis habe gelitten und die «Akzeptanz bei zahlreichen Schlüsselpersonen» fehle.

So seien heute strategische Ziele gefährdet und der laufende Betrieb beeinträchtigt. Ein «personeller Neuanfang» sei nach der Führungskrise im Spital «unabdingbar», hiess es weiter.

Dank an den Geschassten

Schneiders Verdienste für das Anfang 2012 im Zuge der Neuen Spitalfinanzierung aus der Kantonsverwaltung ausgegliederte und unter einem Unternehmensdach zusammengefasste KSBL werden verdankt, ebenso sein «enormer Einsatz». Er wird ad interim abgelöst vom bisherigen Stellvertreter Jürg Aebi, Leiter des Standorts Liestal.

Verwaltungsratspräsident Dieter Völlmin hat seinen Rücktritt per Ende Februar eingereicht. Gespräche mit potenziellen Nachfolgerinnen oder Nachfolgern seien im Gang, teilte das KSBL mit.

Gesundheitsdirektor Thomas Weber pochte in einem eigenen Communiqué darauf, dass die Ziele der Eignerstrategie des Kantons erreicht werden müssten. Der Verwaltungsrat (VR) solle indes die Unternehmensstrategie überprüfen.

Verwaltungsrat in der Pflicht

Das KSBL habe in der kurzen Zeit nach der Verselbständigung «sehr viel erreicht». Dennoch bleibe weiterhin eine «immense Aufgabe für alle Beteiligten» zu bewältigen. Zwar seien Konflikte bei der Neuorganisation absehbar gewesen, doch das reale Ausmass und die Dynamik hätten sich nun als zu gross erwiesen.

Weber wolle klar unterscheidbare Rollen der Entscheidungsträger am KSBL, um Interessen- und Kompetenzkonflikte zu vermeiden. Als Gesundheitsdirektor konzentriere er selber sich auf die Rolle als Eigentümervertreter. Die Strategie des Eigners umsetzen müsse hingegen der Verwaltungsrat, und zwar «eigenverantwortlich».

Wie der Verwaltungsrat zusammengesetzt ist, habe derzeit daher «entscheidende Bedeutung». Weber selber will den VR fachlich verstärken mit neuen Mitgliedern mit Kompetenz im Spital- respektive Gesundheitswesen. Mit deren Antritt im KSBL-VR werde er selber daraus abtreten.

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