Der mutmassliche Todesschütze von Aurora ist am Montag erstmals vor Gericht erschienen. Ein Richter in Centennial konfrontierte den 24-Jährigen erstmals öffentlich mit den Haftgründen.
James H. soll am vergangenen Freitag bei einem Amoklauf während einer Premiere des neuen „Batman“-Films 12 Menschen getötet und 58 verletzt haben. Die offizielle Anklage solle am kommenden Montag erhoben werden.
Die zuständige Staatsanwältin Carol Chambers hatte bereits vor der Anhörung erklärt, sie wolle vermutlich wegen der Schwere der Tat die Todesstrafe fordern. Im US-Bundesstaat Colorado gilt die Todesstrafe.
Fernsehbilder zeigten einen jungen Mann mit grell rot gefärbten Haaren, der während der Anhörung anscheinend Mühe hatte, die Augen offen zu halten. Der Mann trug dunkelrote Gefängniskleidung.
Er verweigerte jegliche Aussage und liess seinen Pflichtanwalt für sich sprechen. Der Richter verfügte, dass er in Untersuchungshaft bleiben muss.
Gewehr mit Ladehemmung
Das Massaker hätte noch schlimmer ausgehen können. Das Sturmgewehr, mit dem der Mann um sich schoss, hat offenbar eine Ladehemmung gehabt.
Wie die Zeitung „Washington Post“ berichtete, benutzte der Täter eine halbautomatische Waffe, die 50 bis 60 Schüsse pro Minute abfeuern könne. Der Verdächtige hatte nach Angaben der Polizei bei seinem Angriff am Freitag zudem ein Jagdgewehr und eine Pistole benutzt.
Ausserdem schrieb das Blatt, dass es dem mutmasslichen Todesschützen nach seinem Amoklauf möglicherweise beinahe gelungen wäre, zu entkommen. Der 24-jährige Ex-Student habe versucht, sich als Polizist einer Sondereinheit auszugeben.
„Sehr intelligenter Mann“
Nach Erkenntnissen der Polizei hatte er über Monate Waffen und Munition gesammelt und das Blutbad in dem Kino vermutlich von langer Hand geplant. Seine Wohnung verwandelte er nach Worten der Polizei mit Sprengstoff in eine Todesfalle.
Die Motive für die Tat sind nach wie vor völlig unklar. Der TV-Sender Fox News berichtete, der Täter habe vor einigen Wochen Mitglied eines lokalen Waffenclubs werden wollen, sei aber zurückgewiesen worden.
Der Täter sei ein „sehr intelligenter Mann“, der keine Hilfe von anderen erhalten habe, sagte der Polizeichef von Aurora, Dan Oates, dem TV-Sender CBS. Der aus San Diego (Kalifornien) stammende Täter sei mit einem Doktorandenstipendium nach Aurora gekommen. Doch im Frühjahr habe er ohne genaue Angabe von Gründen das Handtuch geworfen, berichtete die „New York Times“.