Begleitet von heftigen Regenfällen ist der Taifun „Saola“ am Donnerstag über den Norden Taiwans hinweggezogen. Vielerorts standen Felder unter Wasser, zahlreiche Verkehrswege waren blockiert und die sonst geschäftige Metropole Taipeh glich einer Geisterstadt.
Besonders betroffen waren der Norden und Osten des Landes, wo zahlreiche Schlammlawinen niedergingen. In der Region Ilan setzten Rettungskräfte Gummiboote und schwimmfähige Fahrzeuge ein, um hunderten Menschen bei der Flucht aus überfluteten Häusern zu helfen.
Der Sturm kostete in Taiwan bereits mindestens fünf Menschen das Leben, mehrere wurden vermisst. Das Verteidigungsministerium stellte 48’000 Soldaten zur Beseitigung möglicher Schäden ab.
Zwar verlor der erste Taifun der Saison bereits wieder an Kraft: Bis zum späten Nachmittag (Ortszeit) schwächte sich „Saola“ zu einem starken Tropensturm ab, der sich mit Windgeschwindigkeiten von 108 Kilometern pro Stunde nach Westen in Richtung China bewegte.
Doch die Wetterbehörden warnten weiter vor sintflutartigem Regen in Teilen des Landes. Demnach fiel seit Dienstag in einigen Gegenden der Insel bis zu mehr als einem Meter Niederschlag.
Spur der Verwüstung auf den Philippinen
Auf den Philippinen hatte „Saola“ Anfang der Woche mindestens 26 Menschen das Leben gekostet. Die meisten Opfer kamen bei Überschwemmungen ums Leben, berichtete die Behörde für Zivilschutz am Donnerstag. Über 180’000 Menschen mussten ihre Dörfer verlassen und zu Verwandten oder in Notunterkünfte flüchten.
Mehr als 2700 Häuser wurden nach Behördenangaben zerstört. In mehreren Provinzen traten Flüsse über die Ufer, Erdrutsche verschütteten Strassen, Windböen rissen Strommasten um. In mindestens drei Provinzen fiel der Strom aus.