Taiwans emanzipierte Frauen laufen Sturm: Laut dem Online-Lexikon des Bildungsministeriums ist eine „gute Frau“ eine, die ihren Mann „anbetet“ und alles für eine harmonische Ehe tut.
„Eine gute Frau zeichnet sich dadurch aus, dass sie dem Familienleben Priorität einräumt, ihren Mann anbetet, sich um ihre Kinder kümmert und ihr Bestes tut, damit die Ehe glücklich und harmonisch bleibt“, heisst es in dem Text.
Mehrere weibliche Abgeordnete des Parlaments protestierten am Donnerstag gegen die Definition des Ministeriums. Die ledige Politikerin Lo Shu-lei erklärte, das Ministerium wisse wohl nicht, „in welchem Jahr wir leben“. Es diskriminiere mit seinem Text alle unverheirateten Frauen.
Eine gute moderne Frau müsse vielmehr als „selbstbewusst, hart arbeitend und unabhängig“ definiert werden. Ihre Kollegin Chen Ting-fei sprach von „Chauvinismus“. Das Ministerium sagte daraufhin zu, bei einem Update seines Lexikons Aktivisten für den Schutz von Minderheiten zu konsultieren.