Taliban greifen Unterkunft für Ausländer nahe Kabul an

Beim Angriff von Talibankämpfern auf ein von Ausländern bewohntes Gebäude in Kabul sind am Freitag mindestens fünf Menschen getötet worden. Nach Angaben der Polizei hatten mindestens fünf Taliban das Haus angegriffen.

Afghanische Polizisten sichern den Tatort nahe Kabul (Bild: sda)

Beim Angriff von Talibankämpfern auf ein von Ausländern bewohntes Gebäude in Kabul sind am Freitag mindestens fünf Menschen getötet worden. Nach Angaben der Polizei hatten mindestens fünf Taliban das Haus angegriffen.

Einer von ihnen sprengte sich vor dem Eingang des Hauses in der Ortschaft Karte Seh in die Luft, um den übrigen Dreien Zugang zu verschaffen. In einer darauf folgenden mehrstündigen Schiesserei seien zwei weitere Islamisten getötet und zwei schwer verwundet worden.

Später wurde in der Nähe die Leiche eines zehnjährigen Mädchens entdeckt, das von einer verirrten Kugel getroffen worden war. Auch ein unbeteiligter afghanischer Zivilist, der in seinem Auto gesessen hatte, wurde tödlich getroffen. Vier Angehörige der Sicherheitskräfte wurden bei dem Zwischenfall verletzt.

Nach Angaben des Innenministeriums gelang einem der Menschen in dem Haus, einem Australier, die Flucht in ein Nachbarhaus. Die übrigen rund 20 Ausländer, unter ihnen auch Kinder, seien später in Sicherheit gebracht worden. Nach Angaben der Behörden stammten die Ausländer aus den USA, Australien sowie aus Afrika.

Die Taliban bekannten sich zu der Attacke. Zur Begründung erklärte ein Sprecher, das Gasthaus sei eigentlich eine verdeckt arbeitende christliche Kirche. Die in dem Haus untergebrachte humanitäre Organisation „Roots for Peace“ hilft in erster Linie bei der Beseitigung von Minen in ehemaligen Kampfgebieten.

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