Das Medienhaus Tamedia hat gegenüber den Regierungen der Kantone Waadt und Genf bekräftigt, keine Zeitungen in der Romandie schliessen oder zusammenlegen zu wollen. Tamedia räumte bei einem Gespräch in Lausanne eine «ungeschickte Information» ein.
Tamedia betonte die wesentliche Stellung der Westschweizer Titel in der Unternehmensstrategie, wie das Medienhaus und die Kantone Waadt und Genf am Mittwoch in einer gemeinsamen Mitteilung festhielten. Man wolle an der Qualität des Verlags festhalten.
Die Direktion des Zürcher Medienhauses traf sich am Dienstag in Lausanne mit Mitgliedern der Waadtländer und der Genfer Kantonsregierung. Es war bereits das zweite Treffen seit der Ankündigung eines Sparprogramms, das auch die Westschweiz betrifft.
Tamedia hatte Ende März ein Sparprogramm von 34 Millionen Franken in den nächsten drei Jahren angekündigt. Davon sollen knapp 18 Mio. Fr. in der Westschweiz und 16 Mio. Fr. in der Deutschschweiz eingespart werden. In der Westschweiz sind die Titel «Le Matin», «24 heures» und «Tribune de Genève» betroffen.
Das Sparprogramm sorgte in der Romandie für heftige Proteste, auch weil Tamedia im vergangenen Jahr einen Gewinn von 152 Millionen Franken erzielt hatte. Tamedia gibt unter anderem auch den «Tages-Anzeiger» und den «Bund» heraus.